Junger Omar Sharif

Faris Rahoma: „Steirogypter“ ist YouTube-Superstar

Adabei
28.02.2021 06:00

„Vorstadtweiber“-Star Faris Rahoma (45) - er spielt den zwielichtigen Friseur Raoul - spricht im Interview über Schubladen, Augenzwinkern und Omar Sharif.

„Krone“: Sie haben mich zu einer Runde Fitness in den Wiener Türkenschanzpark eingeladen, einem Drehort der „Vorstadtweiber“.
Faris Rahoma: Ja, man muss raus, sonst fällt dir ja die Decke auf den Kopf. Ich habe gerne Ballsportarten. Ich wollte in der Schülerliga immer Fußball spielen, aber da haben sie immer gesagt, nein, du bist ein Leichtathlet, der Tennisspieler. Und irgendwann hat mich dann mein Bruder auch zum Boxen gebracht.

Ihren großen Durchbruch hatten Sie 2017 mit dem Kinofilm „Die Migrantigen“.
Ja, kann man sagen. Wir wollten dieses leidige Integrationsthema politisch völlig unkorrekt mit Augenzwinkern als Komödie inszenieren und schreiben.

Wie sehr sind Sie mit Alltagsrassismus konfrontiert?
(lacht)
Ich bin a „Steirogypter“, meine Mutter ist Steirerin, mein Vater ist Ägypter. Durch das Graumelierte, das ich mir von George Clooney abgeschaut habe, ist es jetzt nicht mehr, dass ich als Schwarzkopf auf der Straße als Mensch mit Migrationshintergrund gesehen werde. Der Name ist manchmal bei Behördenwegen usw. schon ein kleiner Stolperstein, aber das kann man sehr schnell mit Humor und Witz auflockern.

Nervt Sie das nicht, wenn Sie in diese „Migrations“-Schublade gesteckt werden?
Ja, manchmal natürlich schon. Im Schauspielberuf bist du ja auch in einer Schublade. Ich spiele jetzt in „Fuchs im Bau“, dem Eröffnungsfilm der Diagonale, einen Peter Steiner. Sonst habe ich selten einen österreichischen Vornamen, was meine Rollen betrifft. Bei den „Vorstadtweibern“ bin ich jetzt der Raoul. Bei „Schnell ermittelt“ bin ich ein Inder. Ich habe sehr viele Ausländer aller Nationalitäten gespielt. Aber egal. Hauptsache man spielt.

In Ägypten haben Sie auch schon gedreht, oder?
Ja, vor zwei Jahren habe ich eine Hauptrolle an der Seite von Haifa Wehbe, der arabischen Rihanna, in der TV-Serie „Laanet Karme“ („Karmas Fluch“) gespielt. Das war die erfolgreichste YouTube-Serie im ganzen arabischen Raum.

Das heißt, Sie sind dort ein Superstar?
Ja, kann man so sagen, ich wurde auch mit dem jungen Omar Sharif verglichen und von Fans aufs WC verfolgt.

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Ja, vor zwei Jahren habe ich eine Hauptrolle an der Seite von Haifa Wehbe, der arabischen Rihanna, in der TV-Serie „Laanet Karme“ („Karmas Fluch“) gespielt. Das war die erfolgreichste YouTube-Serie im ganzen arabischen Raum.

Faris Rahoma

Haben Sie da nicht überlegt, nach Ägypten zu ziehen?
Nein, ich bin Wiener aus Leidenschaft, habe hier meinen Lebensmittelpunkt, mein Sohn geht hier in die Schule. Ich habe in Ägypten Angebote für neue Projekte, aber dann kam Covid-19.

Was machen Sie, wenn Corona vorbei ist?
Viel ins Kino, in Konzerte und Theater gehen!

Auch das bin ich von Stefan Weinberger, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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