Kritik an Heer

„Zugsführer“: Gender-Groteske um Lisa Hauser

Wintersport
24.02.2021 06:00

Ihr Triumph sorgte für echte Gänsehautmomente vor den TV-Schirmen! Am Sonntag holte die Tirolerin Lisa Hauser bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Slowenien durchaus überraschend die Goldmedaille. Da die 27-Jährige Soldatin ist, gratulierte naturgemäß auch das Bundesheer. Doch der offizielle Gratulant hatte die Rechnung ohne „Twitter-Blase“ gemacht.

Das Bundesheer hatte am Wochenende gleich doppelt Grund zum Feiern. Wenige Stunden nach Hausers Triumph errang Adrian Pertl - ebenfalls Soldat - beim WM-Slalom in Cortina die Silberne. Grund genug für den Sprecher der Landesverteidigung, beiden Athleten Respekt zu zollen. Als Kanal wählte Oberst Michael Bauer dafür das soziale Netzwerk Twitter.

Mit seinen Glückwünschen löste er dort - innerhalb eines überschaubaren Kreises - allerdings eine kuriose Gender-Debatte aus. Die Groteske soll an dieser Stelle nunmehr einem breiten Publikum zugetragen werden: Es war nämlich so, dass Oberst Bauer„Zugsführer“ Lisa Hauser gratulierte, woraufhin in der Twitter-Blase die Wogen hochgingen. „Ich nehme an, die erfolgreiche Dame ist eher eine Zugführerin? Soviel Zeit sollte auch beim Bundesheer sein“, deponierte etwa eine erboste Userin. Für einen anderen „Twitteranten“ schaute der „Zugsführer recht feminin aus“.

Das Bundesheer klärt auf: Für den Rang „Zugsführer“ gib es keine weibliche Form, Hauser wäre folgerichtig als „Frau Zugsführer“ anzusprechen. Im „Krone“-Gespräch kann die frischgebackene Weltmeisterin der Diskussion aber ohnehin nicht viel abgewinnen: „Mir ist es völlig wurst, wie man zu mir sagt. Ich freue mich aber wirklich über jeden Einzelnen, der mir gratuliert“, so Zugsführer Hauser.

Übrigens: Slalom-Ass Pertl bekleidet den Rang des Korporals - auch dafür gibt es keine weibliche Form.

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(Bild: KMM)



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