Anschober zu Impfung:

„Guter Start, aber jetzt massive Beschleunigung“

Politik
05.02.2021 16:47

Der Coronavirus-Impfplan und seine Durchführung haben immer wieder für Schlagzeilen gesorgt - sei es, dass Österreich international vergleichsweise wenig geimpft hat oder dass Leute geimpft wurden, die eigentlich noch gar nicht an der Reihe gewesen wären. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) betonte jedenfalls, man sei mit dem Start durchaus zufrieden. Für das zweite Quartal 2021 erwartet er sich allerdings eine „deutliche Beschleunigung“.

Nach der Marktzulassung von AstraZeneca, den Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums und einem entsprechenden Ministerratsbeschluss wird der modifizierte Impfplan per Erlass für die Länder zur verbindlichen Vorgabe gemacht, erklärte Anschober am Freitag. Infolge dessen sollen bis Ostern eine Million Österreicher zwei Dosen und damit vollen Schutz erhalten haben.

36.000 AstraZeneca-Dosen treffen am Freitag ein
So sollen die angestrebten zwei Millionen Impfungen bis Anfang April mit rund 1,25 Millionen Impfdosen von Biontech/Pfizer und Moderna sowie 740.000 Dosen von AstraZeneca erreicht werden. Die erste Lieferung des schwedisch-britischen Pharmakonzerns soll noch am Freitag in Österreich eintreffen, 36.000 AstraZeneca-Dosen werden in den Abendstunden erwartet. „Der dritte von der EMA zugelassene Impfstoff hat eine sehr gute Qualität. Im Februar erfolgen voraussichtlich drei weitere Lieferungen mit jeweils rund 43.000, 106.000 und 155.000 Dosen“, erläuterte der Gesundheitsminister.

Die Herausforderung bei der Weiterentwicklung des Impfplans sei nun die präzise Zuteilung des jeweiligen Impfstoffes an die jeweilige Zielgruppe. Mit Biontech/Pfizer bzw. Moderna - beides mRNA-Impfstoffe - wurden bisher Mitarbeiter und Bewohner in Alters- und Pflegeheimen, Gesundheitspersonal der Kategorie 1 sowie über 80-Jährige geimpft. „Anfang April werden damit auch alle über 80-Jährigen geimpft sein können“, kündigte Anschober an.

Ab Februar werden vermehrt Hochrisiko-Patienten geimpft
Ab Mitte Februar werden laut Gesundheitsminister auch vermehrt Hochrisiko-Patienten geimpft. Schon ab kommender Woche sollen exponiertes Gesundheitspersonal, mobile Pflegekräfte und Menschen mit Behinderung sowie ihre Assistenten mit dem Impfstoff von AstraZeneca versorgt werden.

Die Phase zwei der Impfung startet dann ab Mitte März. Dann kommen 65- bis 79-Jährige an die Reihe, für die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna vorgesehen sind, Gesundheitspersonal der Kategorien 3 und 4 inklusive 24-Stunden-Betreuern und Kontaktpersonen von Schwangeren, die allesamt den derzeit für Personen bis zum 65. Lebensjahr vorbehaltenen AstraZeneca-Impfstoff erhalten.

Ab Ende März kommt das Personal in Schulen, Kindergärten, Kinderbetreuungseinrichtungen, im Strafvollzug, bei der Polizei und beim Bundesheer zum Zug, die ebenfalls mit AstraZeneca-Dosen versorgt werden. In der Mitte des zweiten Quartals ist aus heutiger Sicht die Impfung der Gesamtbevölkerung, priorisiert nach Alter und Risiko geplant.

Anschober will „präzise Vorbereitung“
„Ich erwarte von den umsetzenden Bundesländern eine sehr präzise Vorbereitung auf diese wirkliche Herausforderung einer noch vielfach intensiveren Impftätigkeit im zweiten Quartal des Jahres“, betonte Anschober.

Wie der Gesundheitsminister bekannt gab, hat sich die Bundesregierung zur Absicherung der Handlungsmöglichkeiten entschieden, im Rahmen des EU-Beschaffungsprogramms noch 2,9 Millionen Moderna-Dosen, 1,2 Millionen des Impfstoffes von Valneva sowie 1,9 Millionen Dosen von Novavax zu erwerben. Gerade für mögliche Mutationen sei es wichtig, dass Österreich auch Kontingente für die zweite Jahreshälfte für mögliche zweite Generationen von Impfstoffen als Reserve besitzt, erklärte Anschober.

270.000 Österreicher bereits geimpft
Gut entwickelt sich nach Ansicht des Ministers „der Start des größten Impfprogramms in Österreichs Geschichte“. Bis Donnerstag wurden demnach in Österreich mehr als 270.000 Covid-19-Schutzimpfungen durchgeführt, im E-Impfpass waren um Mitternacht 240.859 Impfungen eingetragen. „Auch die Zahl der darin enthaltenen zweiten Impfdurchgänge ist bereits massiv gestiegen und liegt heute Morgen bei 39.821“, bemerkte Anschober abschließend.

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