"Sie reckte die Arme gen Himmel und erklärte mir, sie könne einen Fluch von mir nehmen – für 13.485 Euro", erzählt die Frau am Freitag am Landesgericht Klagenfurt. "Ich war verzweifelt, weil es in meiner Familie immer Streit gab und meine verstorbene Oma dran schuld sein soll." Richter Oliver Kriz bemüht sich, Fassung zu bewahren: "Und war der Fluch weg?" "Nein – erst jetzt, wo ich mit denen allen nichts mehr zu tun habe."
Immer wieder vertraute die vermögende Kärntnerin der Hellseherin, mit der sie verschwägert war, ihr Erspartes an. "Einmal hieß es, dass ich, wenn ich zahle, endlich auch würdig sei, zu den Rettern der Menschheit zu gehören." So wie die angeklagte Villacherin (39), ihr Mann und sein Bruder, deren Haus bei Villach auch unter "göttlichem Schutz" stehe und den prophezeiten Weltuntergang überstehen würde.
So viel Übersinnlichkeit und irdischer Wahnwitz werden dem Hernn Rat dann doch zu bunt: Der Prozess wurde vertagt auf 2011. Vielleicht sieht Justitia dann klarer.
von Kerstin Wassermann, "Kärntner Krone"
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