2,5 Mio. Euro extra

Mehr Geld für die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit

Tirol
06.01.2021 08:30

In Tirol sind 40.650 Menschen arbeitslos oder in AMS-Schulung. Ein Rekordwert und Folge des dritten Lockdowns. AK-Chef Erwin Zangerl fordert angesichts der Zahl unter anderem mehr Arbeitslosengeld, die Gewerkschaft eine „Corona-Altersteilzeit“. LR Beate Palfrader (ÖVP) verweist auf zusätzliche Landesförderung für Arbeitnehmerförderung.

Wie berichtet, sind laut jüngster Statistik des Arbeitsmarktservice (AMS) in Tirol 40.650 Personen arbeitslos. Davon nehmen derzeit 1900 Frauen und Männer an einer AMS-Schulung teil. „Weiterbildung und Schulungen“ nennt AMS-Chef Alfred Lercher als zentrale Maßnahmen für das heurige Jahr. Lercher rechnet mit keiner raschen Erholung des Arbeitsmarktes: „Frühestens im zweiten Halbjahr.“ Mit einer Rückkehr zum Vorkrisenniveau rechnet der AMS-Chef gar erst in fünf bis sechs Jahren.

AK-Präsident Zangerl: „Sozialstaat ausbauen“
Angesichts dieser düsteren Prognose richtet Tirols AK-Präsident Erwin Zangerl einen Appell an die Politik: „Das Arbeitslosengeld muss erhöht werden, die öffentliche Hand als Dienstgeber aktiver eingreifen.“

Zangerl nennt als Beispiel die öffentlichen Dienstleistungen Pflege und Bildung. Hier müsse deutlich mehr Geld investiert werden. Zudem gäbe es in diesen Bereichen gute Perspektiven für Arbeitslose. „Nutzen wir die Chance: Bauen wir den Sozialstaat aus und sorgen wir etwa für soziale Dienste“, lautet die Forderung des AK-Chefs.

Gewerkschaft für neues Altersteilzeit-Modell
Für Tirols ÖGB-Chef Philip Wohlgemuth ist es Zeit für ein drittes Konjunkturpaket. Er fordert zudem eine neue Möglichkeit für Altersteilzeit, die von fünf auf zehn Jahre ausgedehnt werde. Wohlgemuth sieht darin eine Möglichkeit, ältere Arbeitnehmer vor Langzeitarbeitslosigkeit zu bewahren. 

2,5 Mio. Euro vom Land für vier Schwerpunkte
„Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den Tiroler Arbeitsmarkt sind massiv“, konstatiert die für Arbeitnehmerförderung zuständige LR Beate Palfrader (ÖVP). Im heurigen Jahr werde daher vom Land Tirol deutlich mehr Geld in Gegenmaßnahmen investiert. Palfrader erinnert an den Grundsatzbeschluss der Landesregierung, wonach mehr als 2,5 Millionen € für vier zentrale arbeitsmarktpolitische Maßnahmen vereinbart wurden.

„Von bisher 70 auf nunmehr 200 Plätze aufgestockt wird die ,Offene Arbeitsstiftung’“, nennt die Landesrätin ein Projekt. Weitere betreffen die Insolvenzstiftung, Qualifizierungsmaßnahmen und ein gemeindenahes Beschäftigungsprogramm.

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