4,4 Mio. € bei Auktion

Egon-Schiele-Bild verpasst Rekord nur ganz “knapp”

Wien
10.11.2010 09:28
Knapp daneben ist auch vorbei: Egon Schieles "Prozession" hat am Dienstagabend bei der Versteigerung des Wiener Auktionshauses "Im Kinsky" mit einem Preis von 4,437.400 Millionen Euro den Rekord verfehlt. "Der Mensch, der sich zwischen Tugenden und Lastern entscheiden muss" von Frans Francken II. bleibt somit das teuerste je in Österreich versteigerte Bild. Dieses hatte im April im Dorotheum mit 7,022.300 Euro einen neuen Rekord aufgestellt.

Der Schätzpreis für Schieles "Prozession" aus dem Jahr 1911 hatte bei 3,5 bis 7 Millionen Euro gelegen. Das gut einen Meter hohe, quadratische Gemälde stammt aus dem Besitz eines amerikanischen Sammlers und war deshalb nicht mit einer Ausfuhrsperre durch das Denkmalamt belegt.

Zuschlag an österreichischen Sammler
Auch wenn Schieles "Prozession" nicht den Allzeitrekord als teuerstes je in Österreich versteigerte Gemälde knacken konnte, so erreichte das Werk doch den höchsten Preis, den je ein österreichischer Künstler auf heimischem Boden erzielt hat. Und der anonyme Käufer sei ein österreichischer Sammler, versicherte am Abend Kinsky-Geschäftsführer Otto Hans Ressler. Mithin verbleibe das Bild in Österreich.

Deshalb bestehe auch die große Chance, dass das Gemälde bei der großen Schiele-Ausstellung im Leopold-Museum 2011 zu sehen sein wird. Darüber freute sich die Witwe des Kunstsammlers Rudolf Leopold, Elisabeth. Schließlich habe die 1911 vermutlich in Krumau entstandene "Prozession" einen besonderen Stellenwert im Oeuvre von Schiele, zumal viele der Werke aus dieser Zeit heute verschollen seien. Das Gemälde zeigt drei Frauen verschiedener Lebensstadien - vom Mädchen mit grellrotem Lippenstift bis hin zur in sich versunkenen Greisin.

Das Bild ist das dritte Ölgemälde von Schiele, das in den vergangenen Jahren im Auktionshaus "Im Kinsky" versteigert wurde - allerdings bei weitem dasjenige, mit dem höchsten Preis. Bereits 1998 kam Schieles "Mädchen" von 1917 für die damalige Rekordsumme von 3,56 Millionen Euro unter den Hammer. 2005 war es dann das "Stadtbild von Krumau" aus dem Jahr 1912, das für 1,233 Millionen Euro den Besitzer wechselte.

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