Bischof Glettler:

„Bei Flüchtlingsthema nicht mehr wegschauen“

Tirol
10.12.2020 19:00

Innsbrucks Bischof Herrmann Glettler hat von der türkis-grünen Bundesregierung nach einem Besuch auf der griechischen Insel Lesbos erneut die Aufnahme von Flüchtlingen mit einem positiven Asylbescheid gefordert. Er wolle „beim Wegschauen und Verdrängen“ nicht mehr dabei sein, sagte er zur Kathpress am Donnerstag. 

Selbst die Aufnahme von lediglich einer „Hundertschaft“ wäre schon eine Hilfe in Griechenland, „Weihnachten hätte dafür auch die nötige Symbolkraft“, meinte der Geistliche. Zudem appellierte er an seine Bischofskollegen, in Europa eine gemeinsame Positionierung zu finden. „Es kann nicht sein, dass sich Bischöfe gewisser Länder in die Geiselhaft einer nationalistischen Haltung ihrer Regierungen nehmen lassen“, kritisierte Glettler.

Mehr Kooperation mit Hilfsorganisationen
Er schlug vor, dass die Zivilgesellschaft und auch die Pfarrgemeinden mit Hilfsorganisationen in Lesbos kooperieren. Der Bischof dachte dabei einen Bau von Schulcontainern in den Lagern an, immerhin seien rund ein Drittel aller Flüchtlinge Kinder. Weiters sprach er sich dafür aus, dass „Investitionen in entwicklungspolitische Agenden in den Herkunftsländern der Flüchtenden zudem zu einer Priorität europäischer Politik“ werden sollten. Denn niemand verlasse aus „Jux und Tollerei“ seine Heimat und nehme „größte Gefahren“ in Kauf.

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