Corona-Pandemie

USA und Italien mit neuen Rekordzahlen an Toten

Ausland
03.12.2020 22:39

Neue Corona-Rekordwerte rund um den Globus: Während in den USA die Zahl der binnen 24 Stunden erfassten Corona-Toten mit 2804 einen neuen Pandemie-Höchstwert erreicht hat, musste auch Italien mit 993 Todesopfern ein neues Rekordhoch vermelden. Die Regierung unseres südlichen Nachbarlandes greift deshalb jetzt noch härter durch und schränkt das Leben der Italiener auch über Weihnachten bis Anfang kommenden Jahres teils massiv ein.

Bei unseren italienischen Nachbarn hat die Zahl der in 24 Stunden an oder mit Covid-19 Verstorbenen ein neues Rekordhoch erreicht. 993 Todesopfer wurden am Mittwoch gemeldet. Damit wurde das Rekordhoch vom 27. März mit 919 Todesopfern übertroffen. Somit starben seit Beginn der Pandemie am 20. Februar 58.038 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die Zahl der registrierten Neuansteckungen kletterte von 20.709 am Mittwoch auf 23.225 am Donnerstag. Innerhalb von 24 Stunden wurden 226.729 Tests durchgeführt, 10,2 Prozent davon fielen positiv aus.

Conte: „Wenn wir jetzt nicht aufpassen“
Der italienische Premier Giuseppe Conte stellte vor diesem Hintergrund am Donnerstagabend eine umfangreiche Verordnung mit Anti-Covid-Maßnahmen vor, die am Freitag in Kraft treten. Die Verordnung enthält unter anderem strenge Reisebeschränkungen über die Weihnachtsfeiertage vom 21. Dezember bis zum 6. Jänner. „Wenn wir jetzt nicht aufpassen, steht die dritte Welle vor der Tür, die noch gewaltsamer als die erste und die zweite sein könnte“, begründete Conte die neuen Maßnahmen.

Für aus dem Ausland Einreisende soll ab dem 20. Dezember eine zehntägige Quarantänepflicht gelten. Einer Quarantäne müssen sich auch Italiener unterziehen, die aus dem Ausland zurückkehren. Reisen zwischen den italienischen Regionen sollen vom 21. Dezember bis zum 7. Jänner nur aus arbeits- und gesundheitlichen Gründen und in anderen Notlagen möglich sein. Die Rückkehr an den Hauptwohnort bleibt erlaubt. Am 25. und 26. Dezember sowie am 31. Dezember und am 1. Jänner darf man den eigenen Wohnort nicht verlassen, erklärte Conte.

Ausgangssperren bleiben aufrecht
Die Regierung Conte hält zudem an der seit Anfang November geltenden Ausgangssperre von 22 Uhr bis 5 Uhr fest. Zu Neujahr soll die Ausgangssperre bis 7 Uhr verlängert werden. Restaurants, Pizzerien und andere Lokale können von 5 bis 18 Uhr offenbleiben. Das gilt auch für den 25. und 26. Dezember sowie für den 31. Dezember und 1. Jänner. In den Hotelrestaurants darf man nach 18 Uhr nicht mehr speisen. Allerdings können Speisen im Zimmer serviert werden.

Geschäfte können auch an Wochenenden bis 21 Uhr offen halten. Damit will man Ansammlungen vermeiden. Einkaufszentren sollen bis zum 20. Dezember an Wochenenden offen sein, über die Weihnachtsfeiertage aber gesperrt bleiben. Skipisten werden erst am 7. Jänner öffnen. Hotels in Bergortschaften, in denen im Zimmer Speisen gestattet sind, können über die Weihnachtsfeiertage offenhalten. Kreuzfahrten sind verboten.

Mehr als 60.000 Tote in Großbritannien
In Großbritannien hat die Zahl der Corona-Todesfälle laut Daten der Regierung indessen die Marke von 60.000 übersprungen. Neue Höchstwerte bei den Neuinfektionen gab es hingegen in Litauen und Lettland. Angesichts rasant steigender Zahlen hatte die Regierung in Lettland den Notstand bereits bis zum 11. Jänner verlängert. Seit Donnerstag gilt zudem in allen Innenräumen mit Ausnahme der eigenen Wände eine Mundschutzpflicht.

Auch wurde die sogenannte 2+2-Regel wieder eingeführt. Danach dürfen nicht mehr als zwei Leute zusammen sein und sie müssen mindestens zwei Meter Abstand einhalten. Auch in Litauen hat die Regierung angesichts der anhaltend hohen Zahl an Neuinfektionen den Anfang November verhängten Teil-Lockdown bereits bis kurz vor Weihnachten verlängert. Zudem gilt in dem EU-Land eine Maskenpflicht, und es dürfen nur zwei Leute im öffentlichen Raum zusammen sein.

Neuer Rekordwert bei Toten auch in USA
In den USA wurden am Mittwoch 2804 Tote mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion verzeichnet, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore hervorging. Der bisher höchste Wert mit 2607 Toten war am 15. April registriert worden. Zum zweiten Mal seit Beginn der Pandemie übertraf die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Neuinfektionen in den USA zudem die Marke von 200.000. Der bisher höchste Wert war nach JHU-Angaben am Freitag mit rund 205.000 neuen Fällen registriert worden. Experten hatten im Hinblick auf Thanksgiving in der vergangenen Woche mit einer landesweiten Zunahme der Ansteckungen gerechnet. Die Gesundheitsbehörde CDC hatte im Vorfeld von Familienbesuchen und Reisen während des Feiertags dringend abgeraten. Viele Menschen hielten sich jedoch nicht daran.

Kalifornien führt wegen steigender Corona-Zahlen härtere Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie ein. In Regionen mit einer drohenden Überfüllung der Intensivstationen werden Ausgangsbeschränkungen und andere Auflagen verschärft, kündigte Gouverneur Gavin Newsom am Donnerstag an. Im Hinblick auf steigende Krankenhauseinweisungen verhängt der Staat in weiten Teilen Kaliforniens eine Anordnung zum Zuhause bleiben (Stay at home order). Kontakt mit anderen Haushalten soll vermieden werden. Viele nicht lebensnotwendige Geschäfte müssen schließen, darunter Friseure und Bars. Restaurants dürfen nur Essen zum Abholen anbieten. In Geschäften wird die Zahl der Kunden weiter reduziert. Der Staat müsse die Notbremse ziehen, sagte Newsom. In den betroffenen Regionen soll die Anordnung zunächst drei Wochen lang gelten.

Kalifornien mit rund 40 Millionen Einwohnern ist der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat. Insgesamt wurden dort seit Beginn der Pandemie mehr als 1,2 Millionen Infektionen mit dem Erreger SARS-CoV-2 nachgewiesen. Nach Angaben des Gouverneursbüros sind mehr als 19.400 Menschen an einer Coronavirus-Infektion gestorben. Auf die Einwohnerzahl bezogen steht der Westküstenstaat aber besser da als viele andere US-Bundesstaaten. Insgesamt haben sich in den USA mit rund 330 Millionen Einwohnern mehr als 13,9 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 273.000 Menschen mit dem Erreger SARS-CoV-2. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

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