Nach Absturz auf Alm

Kinderwagen-Drama: Baby stabil, Fall für Justiz?

Ein Kinderwagen auf der Alm geriet ins Rollen, er überschlug sich, der darin befindliche Säugling wird herausgeschleudert: Der schreckliche Unfall am Montag im Tiroler Fiss (Bezirk Landeck) sorgte im ganzen Land für Bestürzung! Die gute Nachricht: Das zehn Wochen alte Baby ist „völlig stabil“, heißt es aus der Klinik. Die schlechte für die Eltern: Sie könnten es schon bald mit der Justiz zu tun bekommen.

Es waren tragische Szenen, die sich am frühen Montagnachmittag in Fiss abspielten – ein wahrer Albtraum! Eine Jungfamilie aus Deutschland war mit dem zehn Wochen alten Säugling zur Frommes Alpe gewandert. Das Unglück passierte, als das Ziel quasi schon vor Augen war.

Säugling auf Bergwiese katapultiert
Die 23-jährige Mutter habe kurz vor 13 Uhr versucht, ein Tor bei einem Zaun vor der Alm zu öffnen. Dabei setzte sich der Kinderwagen plötzlich in Bewegung! „Der Wagen rollte circa 50 Meter talwärts und überschlug sich mehrmals. Das Baby wurde aus dem Kinderwagen geschleudert und kam auf einer Wiese zu liegen“, berichtete die Polizei.

Bergretter, die zufällig an der Unfallstelle vorbeikamen, leisteten sofort Erste Hilfe, brachten Eltern und den verletzten Säugling ins Tal. Im Spital in Zams erfolgte die medizinische Erstversorgung, im Anschluss wurde das Baby mit dem Notarzthubschrauber in die Innsbrucker Klinik überstellt.

Der Säugling war nie in Lebensgefahr. Das Kind ist weiter völlig stabil und wird auf der Intensivstation betreut. Aber nur zur Beobachtung.

Klinik-Sprecher Johannes Schwamberger

Bild: Tirol Kliniken

Wohl riesiges Glück im Unglück
Die „Krone“ erkundigte sich auch am Mittwoch über den Gesundheitszustand des Babys. „Der Säugling war nie in Lebensgefahr. Das Kind ist weiter völlig stabil und wird auf der Intensivstation betreut. Aber nur zur Beobachtung“, betonte Kliniksprecher Johannes Schwamberger.

Das zehn Wochen alte Baby habe angesichts der Unfallumstände wohl unglaubliches Glück im Unglück gehabt.

Ermittlungen der Polizei im Gange
Die Eltern standen nach dem Unfall unter Schock, konnten zunächst nicht befragt werden! Kann ihnen ein Vorwurf gemacht werden? Die Polizei hat jedenfalls Ermittlungen aufgenommen, die derzeit noch im Gange sind, hieß es am Mittwoch. Das sei freilich ein ganz normaler Vorgang, bei dem es entsprechend sensibel vorzugehen gilt.

Justiz wartet Polizeibericht ab
Die genauen Unfallumstände gilt es jetzt erstmal zu klären. Es könnte auch in Richtung fahrlässige Körperverletzung gehen. Ob die Justiz tatsächlich Ermittlungen einleitet, ist aber noch unklar, hieß es vonseiten der Staatsanwaltschaft. „Wir werden den Bericht der Polizei abwarten und diesen dann genau prüfen“, erklärte StA-Sprecher Hansjörg Mayr.