Fataler Crash

Flugzeugabsturz auf Kuba fordert 68 Todesopfer

Ausland
05.11.2010 13:01
Beim Absturz eines Flugzeugs auf Kuba sind alle 68 Menschen an Bord ums Leben gekommen. Erste Angaben des kubanischen Fernsehens, auf der Passagierliste stünden auch zwei Österreicherinnen, dürften ein Irrtum sein. Laut Außenamtssprecher Peter Launsky-Tieffenthal deutet alles sehr stark auf eine Verwechslung mit Australien hin. Die genaue Ursache des Unglücks ist noch nicht bekannt, es wird aber vermutet, dass Ausläufer des in der Karibik tobenden Wirbelsturms "Tomas" eine Rolle gespielt haben könnten.

An Bord der Turboprop des Typs ATR 72 der kubanischen Fluggesellschaft AeroCarribean mit der Flugnummer 883 befanden sich 61 Passagiere und sieben Besatzungsmitglieder. Neben 40 Kubanern kamen 28 Ausländer, darunter Deutsche, Niederländer, Franzosen, Italiener und Spanier ums Leben.

Zu den ersten Berichten über zwei Österreicherinnen unter den Opfern meinte Launsky-Tieffenthal, Indizien wie die Namen und die Zahlenfolge auf den Reisedokumenten der beiden Passagiere würden darauf hindeuten, dass es sich nicht um österreichische, sondern um australische Staatsbürger handle. Eine endgültige Entwarnung wurde von Behördenseite aber noch nicht gegeben.

Das kubanische Fernsehen berichtete, der Pilot habe am Donnerstag um 17.42 Uhr (Ortszeit) eine "Notsituation" gemeldet. Der Kontakt zum Kontrollturm sei abgebrochen, kurz darauf sei die Maschine in der Provinz Sancti Spiritus im Zentrum der Insel in der Nähe der Ortschaft Guasimal abgestürzt. Näheren Aufschluss über die Absturzursache erhoffen sich die Behörden von einer Auswertung des Flugschreibers, der noch am Freitagabend gefunden werden konnte.

Abrupte Schwenks kurz vor dem Absturz
Augenzeugen berichteten, die Maschine habe einige abrupte Schwenks gemacht und sei dann niedergegangen. Beim Aufprall ging das Flugzeug in Flammen auf. Das Unglück ereignete sich in einer schwer zugänglichen Bergregion in der Nähe von Kubas größtem Stausee Zaza. Die Bergungsmannschaften bahnten sich mit einem Bagger den Weg zur Absturzstelle 350 Kilometer östlich von Havanna. Rettungskräfte vor Ort bargen die ersten Leichen, wie die Zeitung "Escambray" berichtete.

Die ATR 72 ist ein Regionalflugzeug aus französisch-italienischer Produktion und verfügt über maximal 68 Sitzplätze und eine Reichweite von bis zu 1195 Kilometern. ATR ist der weltgrößte Hersteller von Turboprop-Regionalflugzeugen und gehört je zur Hälfte dem Airbus-Konzern EADS und der italienischen Alenia Aeronautica. Die Ursprungsversion der ATR 72 kam 1989 auf den Markt.

Das Unglück ist eines der schwersten in der Geschichte der kubanischen Luftfahrt. Die schlimmste Katastrophe hatte sich im März 1989 ereignet, als eine Maschine vom Typ Il-62 kurz nach dem Start in Havanna in eine Siedlung stürzte. 115 Passagiere und 40 Bewohner der Siedlung kamen ums Leben. Die Opfer waren überwiegend italienische Urlauber. Zuletzt war in Kuba im März 2002 ein Flugzeug abgestürzt. Damals starben 16 Insassen, darunter zwei Deutsche.

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