AKNÖ-Chef fordert:

Wertgutschein soll die Wirte retten

Niederösterreich
05.11.2020 08:00

Im Interview fordert Niederösterreichs Arbeiterkammer-Präsident Markus Wieser einen 1000-Euro-Gutschein gegen die Gastro-Krise.

Herr Wieser, was für Auswirkungen erwarten Sie vom zweiten Lockdown?

Markus Wieser: Die Lage ist ernst, aber wir setzen alles daran, bestmögliche Stabilität zu gewährleisten. Es ziehen alle an einem Strang. Wir haben als Sozialpartner das Kurzarbeitsmodell adaptiert und appellieren an die Betriebe, diese Möglichkeit in Anspruch zu nehmen. Es gibt in den betroffenen Branchen keinen Grund, Mitarbeiter zu kündigen!

Wie kann jetzt der besonders betroffenen Gastronomie nun geholfen werden?

Wir fordern einen 1000-Euro-Gutschein zur breiten Einlösbarkeit für alle, um den Konsum zu stützen und die Wertschöpfung zu stärken. Gerade jetzt sollen dort, wo es möglich ist, die Angebote der Speisen-Abholung oder auch der Zustellung in Anspruch genommen werden.

Wo liegen nun die größten Herausforderungen?

Um den negativen Auswirkungen entgegenzusteuern, braucht es ein rasches und kluges Investitionsprogramm der öffentlichen Hand. Davon profitieren Arbeitnehmer, Betriebe und Gemeinden. Betätigungsfelder gibt es genug – Digitalisierung, Infrastruktur oder Bau. Außerdem braucht es klare Regelungen für das Arbeiten im Home-Office.

Viele Experten fürchten gravierende Folgen der Krise für die Jugend.

Wie schätzen Sie die Lage ein?

Wichtig ist ein Auffangnetz für Jugendliche, die in der Corona-Krise arbeitslos geworden sind oder keine Lehrstelle finden. Die Sozialpartner haben sich mit dem Land auf eine Ausbildungsgarantie bis 25 geeinigt und die Zahl der überbetrieblichen Ausbildung um 800 Plätze aufgestockt.

Wie sehen die langfristigen Prognosen aus?

Die „3V“ sind die zentralen Themen der Zukunft – Veränderung der Arbeitswelt, Verteilungsgerechtigkeit und Versorgungssicherheit. Hier braucht es Reformen für unsere Gesellschaft und zur Sicherung und Ausbaus unseres Solidarstaates. Sonst fahren wir an die Wand!

Interview: Nikolaus Frings, Kronen Zeitung

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