Nicht nur alte Möbel sollten in einem Kleintransporter samt Anhänger Deutschland in Richtung Rumänien verlassen - hinter einer Fassade aus alten Schränken fanden die Schleierfahnder neben 24 Fahrrädern auch diverse Baumaschinen. Ein Teil davon konnte bereits nach kurzer Zeit diversen Diebstählen in Bayern zugeordnet werden.
Samstagmittag kontrollierten Schleierfahnder der Grenzpolizeiinspektion Piding auf der Autobahn A8 in Fahrtrichtung Salzburg, am Parkplatz „Angerer Berg“, einen deutschen Kleintransporter mit Anhänger. Die Insassen, drei rumänische Staatsangehörige, gaben auf Nachfrage an, dass sie mit alten Möbeln auf dem Weg nach Rumänien wären. Um die Angaben zu überprüfen, wurde der Lenker des Gespannes gebeten, die Heckklappe zu öffnen - dem kam er auch bereitwillig nach.
Bereits bei der ersten Inaugenscheinnahme konnten durch die Fahnder im hinteren Teil des Laderaums, verdeckt durch eine Vielzahl von alten Möbeln, einige Fahrräder festgestellt werden. Darauf angesprochen gab der Beifahrer an, die Räder für etwa 3.000 Euro auf einem Flohmarkt gekauft zu haben. Einen Eigentumsnachweis konnte er allerdings nicht vorweisen. Um die Angaben auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen, wurden die Reisenden gebeten, der Streife zur Dienststelle nach Piding / Urwies zu folgen.
Zur genaueren Überprüfung mussten die Fahnder zunächst den gesamten Inhalt des Kleintransporters als auch des Anhängers entladen. Wie sich schnell zeigte, dienten die Möbel lediglich als Sichtschutz. Hinter den Altmöbeln kamen insgesamt 24 Fahrräder sowie etliche Baumaschinen, Notstromaggregate und Kleinwerkzeuge zum Vorschein. Teilweise waren die Gegenstände noch regennass, was ein Hinweis darauf war, dass diese erst vor kurzem verladen wurden.
Bei einem anschließenden Abgleich der Seriennummern mit dem polizeilichen Fahndungsbestand konnten einige Fahrräder einem kurz zuvor begangenem Diebstahl an einem Münchner S-Bahnhof und die Teile der Baumaschinen einer Einbruchsserie im bayerischen Oberland zugeordnet werden.
Beifahrer über Nacht in Haft
Dem Fahrer konnte vorerst keine Tatbeteiligung nachgewiesen werden, weshalb dieser die Dienststelle noch am selben Tag verlassen konnte. Die beiden Mitfahrer wurden wegen des Verdachts des besonders schweren Falls des Diebstahls festgenommen und mussten die Nacht in der Haftzelle in Piding verbringen. Am Sonntag wurden sie dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Rosenheim vorgeführt, um die Haftfrage zu klären. Dort wurde entschieden, dass sie zunächst auf freien Fuß gesetzt werden, da beide über einen festen Wohnsitz in Deutschland verfügen und somit für die Justiz greifbar sind.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).