Islamistischer Terror

Enthaupteter Lehrer: Mehrere Personen in Haft

Ausland
17.10.2020 09:29

Nach dem unvorstellbar brutalen Angriff auf einen Lehrer in der Nähe von Paris - ihm wurde der Kopf abgetrennt - hat es eine Serie von Verhaftungen im näheren Umfeld des 18-jährigen mutmaßlichen Attentäters gegeben. Unter den in Gewahrsam Genommenen befinden sich auch Eltern von Schülern der Schule, an der das Opfer gearbeitet hatte. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron sagte am Abend, es handle sich „eindeutig“ um einen „islamistischen Terroranschlag“.

Bei dem mutmaßlichen Täter - dabei dürfte es sich um einen Tschetschenen handeln, was aber noch nicht offiziell bestätigt wurde - wurde nach Angaben aus Justizkreisen ein Ausweisdokument gefunden, demzufolge er 2002 in Moskau geboren wurde. Eine formelle Identifizierung steht jedoch noch aus.

Tweet nicht vom Täter verschickt?
Die Polizei untersuchte zudem nach eigenen Angaben einen Tweet, der ein Foto vom Kopf des Lehrers gezeigt haben soll. Der Tweet ist mittlerweile gesperrt. Es sei nicht geklärt, ob die Nachricht unter dem Foto, in der Präsident Macron als „Führer der Ungläubigen“ bedroht wird, vom Angreifer selbst verschickt wurde.

Bei dem Opfer handelt es sich nach Polizeiangaben um einen Geschichtslehrer, der seinen Schülern im Rahmen seines Unterrichts über Meinungsfreiheit umstrittene Mohammed-Karikaturen gezeigt hatte. Der Angreifer soll nach der Tat in dem Ort nordwestlich der französischen Hauptstadt „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) gerufen haben. Er wurde von der Polizei angeschossen und starb nach Angaben aus Justizkreisen im Spital.

Macron: „Sie werden uns nicht spalten“
Bei einer kurzen Rede vor der Schule, an der der Geschichtslehrer unterrichtet hatte, sagte Präsident Macron: „Sie werden nicht durchkommen. Sie werden uns nicht spalten.“ Der Lehrer sei ermordet worden, weil er seinen Schülern „Meinungsfreiheit und die Freiheit zu glauben und nicht zu glauben“ beigebracht hatte. Macron versicherte, dass die Nation gegen „Aufklärungsfeindlichkeit“ und die damit einhergehende Gewalt zusammenstehen werde, um alle Lehrer „zu schützen und zu verteidigen“.

Kurz verurteilt „barbarischen islamistischen Angriff“
Bundeskanzler Sebastian Kurz sicherte in der Nacht auf Samstag Frankreich volle Solidarität zu. Er verurteile den „barbarischen islamistischen Terrorangriff“ aufs Schärfste, so Kurz auf Twitter.

Sein aufrichtiges Beileid gelte den Angehörigen des Opfers. „Wir werden uns dadurch nicht einschüchtern lassen und unser europäisches Lebensmodell weiterhin verteidigen“, betonte der Bundeskanzler.

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