Etwas zu fürstlich hat sich ein österreichischer Taxilenker eine Fahrt aus der Heimat nach Deutschland entlohnen lassen. Gegen die Bezahlung von 1000 Euro in bar ließ der 55-Jährige einen jungen Afghanen (21), dessen Antrag in Österreich abgelehnt wurde, einsteigen. In Füssen war dann Schluss mit der Schlepperfahrt.
Deutsche Polizisten aus dem bayrischen Kempten stoppten das Taxi aus Österreich direkt am Grenzübergang Füssen. Im Auto saß ein nervöser, junger Afghane. Der Taxler gab an, dass es sich dabei allerdings nicht um eine kostenpflichtige Fahrt handle. Er wolle seinen Bekannten lediglich gratis herumchauffieren.
Geld lag in Rucksack im Auto
Skeptisch wurden die Beamten, als sie bemerkten, dass der Beifahrer lediglich rot-weiß-rote Asyldokumente bei sich hatte. Als sie das Taxi durchsuchten, stießen sie auf einen mit 1000 Euro gefüllten Rucksack. Den habe, so der Lenker, wohl ein Kollege im Fahrzeug vergessen.
Die Uniformierten ließen sich von den windigen Ausreden aber nicht beirren, und schließlich knickte der Taxler ein. Über einen Mittelsmann habe er den Afghanen nach Deutschland schleusen wollen, erklärte er.
Taxler muss sich wegen Schlepperei verantworten
Der in einem Hotel angestellte Flüchtling hatte in Österreich schon alle rechtlichen Mittel ausgeschöpft und einen negativen Bescheid erhalten. Das Geld und die Mobiltelefone wurden eingezogen, der Taxler muss sich wegen Schlepperei verantworten.
Stefan Steinkogler, Kronen Zeitung
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