Äußerst knappes Ja

Schweizer Jets: Österreich plötzlich Vorzeigeland?

Politik
28.09.2020 10:58

Haarscharf ist am Sonntag die Schweizer Volksabstimmung zum Ankauf von 30 neuen Kampfjets ausgegangen. Nur 50,1 Prozent der Wähler stehen hinter der sechs Milliarden Franken (umgerechnet rund 5,55 Mrd. Euro) teuren Neuanschaffung. Das bringt die Schweizer Verteidigungsministerin Viola Amherd in Bezug auf Österreich in eine unangenehme Situation.

Denn die Ministerin hatte vor der Abstimmung stark für die Anschaffung neuer Hochleistungs-Jets geworben und dabei Österreich stets als Negativbeispiel angeführt. Das Bundesheer sei laut Amherd „in einem Zustand, dass es eigentlich gar nicht mehr funktioniert“, und jedenfalls kein Vorbild, schon gar nicht bei der Luftwaffe. Auch die Schweizer Nationalrätin Priska Seiler Graf unterstützte Amherd: Österreichs Luftwaffe sei „zurzeit marode und kaum handlungsfähig. Es fehlt eine Strategie für die Zukunft.“

Luftpolizei statt Luftstreitmacht
Doch nach dem überraschend knappen Ja zu den 30 neuen Jets ist der Ton in der Schweiz rasch umgeschlagen, innerhalb der Militärs ist man entsetzt über so wenig Zustimmung zum Ausbau der Luftwaffe. Stefan Hollenstein, Präsident der Schweizer Offiziersgesellschaft, zeigte sich gegenüber dem Schweizer Medium „Watson“ zerknirscht: „Wir müssen gewaltig über die Bücher und uns genau überlegen, wie man die Sicherheit der Schweiz künftig gewährleisten könne“, so Hollenstein.

Diese vier Jets stehen in der Schweiz zur Wahl:

Österreichisches Modell wieder am Tisch
„Wir sollten uns punkto Verteidigung auf das konzentrieren, was die Bevölkerung wirklich will. Das heißt vielleicht, sich nur noch auf die Luftpolizei zu beschränken.“ Also doch das genüsslich belächelte österreichische Modell zu übernehmen. Im Verteidigungsministerium in Wien gab man sich diplomatisch - und schwieg zu der Wende in der Schweiz.

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