Das Meereis in der Arktis ist im heurigen Sommer überdurchschnittlich geschmolzen - und zwar bis auf den zweitkleinsten Wert seit Beginn der Messungen vor mehr als 40 Jahren. Dies teilte am Montag das Nationale Schnee- und Eisdaten-Zentrum der USA (NSIDC) unter Berufung auf Satellitendaten mit.
Seine geringste Ausdehnung während der jährlichen Sommerschmelze hatte das Meereis in der Arktis in diesem Jahr den NSIDC-Angaben zufolge am 15. September, seitdem nimmt es wegen sinkender Temperaturen wieder zu. An diesem Tag erstreckte sich das schwimmende Eis auf den Meeren rund um den Nordpol auf rund 3,74 Millionen Quadratkilometern. Weniger Meereis gab es bisher nur einmal - im Jahr 2012.
NSIDC-Chef: „Ein weiterer Nagel im Sarg“
„Wir bewegen uns Richtung eines saisonal eisfreien Arktischen Ozeans - und dieses Jahr ist ein weiterer Nagel im Sarg“, erklärte NSIDC-Chef Mark Serreze. Die Folgen für die Natur sind dramatisch, denn die Meereisdecke ist Jagdrevier und damit unverzichtbarer Lebensraum für Eisbären und Robben. Zugleich spielt die Eisdecke eine wichtige Rolle im Klimasystem. Die helle Oberfläche reflektiert das Sonnenlicht in den Weltraum und kühlt so die Arktis.
Das NSIDC misst das Meereis in der Arktis seit 1979 mithilfe von Satelliten. Abgesehen von wenigen Ausnahmen schmilzt es seither im Sommer kontinuierlich auf immer geringere Werte, was Forscher als Auswirkungen des Klimawandels ansehen.
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