Road-Movie

“Mammuth”: Gerard Depardieu als cooler Easy Rider

Kino
29.09.2010 15:54
Weil ihm Verdienstbescheinigungen aus früheren Berufsjahren fehlen, holt Serge (Gerard Depardieu) sein altes Motorrad, eine Munch-Mammut aus den 70ern, aus der Garage und braust damit durch die Provinz - ehemaligen Arbeitgebern auf der Spur. Es ist dies eine melancholische Reise, wird ihm doch mit jedem Kilometer bewusster, immer nur der gutmütige Idiot für alle gewesen zu sein.

Nur seine Nichte (Miss Ming) nimmt den desillusionierten Koloss ernst und zeigt "Mammuth", so sein Spitzname, dass er unrecht hatte, sein Selbstwertgefühl an den Schlachterhaken zu hängen.

Ein ebenso schräger wie berührender Roadtrip mit recht viel bleifreier Anarchie im Tank, gepaart mit einer wunderbaren Performance des großen Franzosen Depardieu, den man so noch nicht gesehen hat: mit fettiger Wikinger-Zottelmähne und der Statur eines See-Elefanten. 

Ein mächtiger Seelenpanzer, der den Schauspieler wie Menschen Depardieu, der vor rund zwei Jahren seinen Sohn verlor, schützt. Fazit: Poesie blüht immer am Wegesrand, denn das Leben legt dafür keine Beete an.

von Christina Krisch, Kronen Zeitung

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