Armee alarmiert

Minsk: Aufruf zu neuen Protesten gegen Lukaschenko

Nachrichten
22.08.2020 22:05

Zwei Wochen nach der umstrittenen Präsidentenwahl hat die Opposition in Weißrussland für Sonntag erneut zu Protesten gegen Staatschef Alexander Lukaschenko aufgerufen. Angesichts der Proteste beauftragte Lukaschenko das Militär mit der „Verteidigung der territorialen Integrität“ des Landes. 

Bereits am vergangenen Wochenende waren in der Hauptstadt Minsk mehr als 100.000 Demonstranten gegen Lukaschenko auf die Straße gegangen. Die Opposition wirft dem 64-Jährigen Wahlbetrug vor und fordert seinen Rücktritt. Der seit 26 Jahren autoritär regierende Staatschef weist die Forderungen zurück und ließ die Proteste teilweise gewaltsam niederschlagen. 

Menschenkette von Vilnius bis zur Grenze zu Weißrussland geplant
In einer Solidaritätsaktion mit den Demonstranten ist für Sonntag auch eine Menschenkette von der litauischen Hauptstadt Vilnius bis zur Grenze des benachbarten Belarus geplant.

Angesichts der Proteste beauftragte Lukaschenko das Militär mit der „Verteidigung der territorialen Integrität“ des Landes. Dafür müsse die Armee die „striktesten Maßnahmen“ ergreifen, erklärte Lukaschenko am Samstag. In Polen und Litauen gebe es NATO-Truppenbewegungen entlang der Grenze zu Belarus (Weißrussland).

Litauens Präsident Gitanas Nauseda wies diese Behauptung umgehend zurück. Lukaschenko äußerte sich laut einer Mitteilung des Präsidialamts beim Besuch einer Militärbasis in Grodno im Westen des Landes nahe der Grenze zu Polen. Dabei sagte er, die Proteste gegen ihn seien „von außen“ gesteuert. „Ich erteile dem Verteidigungsministerium die Anweisung, die striktesten Maßnahmen zu ergreifen, um die territoriale Integrität unseres Landes zu verteidigen.“ Dies gelte besonders auch für den Westen des Landes, wo es Ende des Monats ein Großmanöver der weißrussischen Armee geben soll.

NATO-Truppen in Polen und Litauen seien entlang der Grenze zu Belarus „ernsthaft in Bewegung“, sagte Lukaschenko. Er habe deshalb die gesamte Armee seines Landes in Alarmzustand versetzt.

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