Mehr Urlaubs-Cluster

Österreich verhängt Reisewarnung für Kroatien

Politik
14.08.2020 12:32

Mit 282 Neuinfektionen binnen 24 Stunden ist in Österreich eine neue Höchstmarke seit dem Lockdown vermerkt worden - verantwortlich dafür ist aber nicht nur der Ausbau an Testungen, sondern auch die steigende Anzahl von infizierten Reiserückkehrern. Neben dem Westbalkan spielt dabei Kroatien eine immer größere Rolle, was nun schneller als gedacht eine Verschärfung der Maßnahmen nach sich zieht: Sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Freitagvormittag noch, dass man im Laufe des Tages analysieren und dann entscheiden werde, gab das Außenministerium zu Mittag bekannt, dass Österreich eine Reisewarnung für Kroatien verhängt.

Die Reisewarnung tritt um Mitternacht von Sonntag auf Montag in Kraft, wie das Außenministerium der APA mitteilte. Urlauber, die sich derzeit in Kroatien befinden, werden dringend aufgerufen, heimzukehren. Weitere Details würden derzeit mit dem Gesundheitsministerium abgestimmt, hieß es. Die 282 Neuinfektionen seien „eine hohe Zahl, da kann man nichts bagatellisieren, das ist alarmierend“, hatte Anschober bei einer Pressekonferenz am Vormittag gesagt.

Der Gesundheitsminister wollte sich auf einen Zeithorizont bezüglich Verschärfungen für das bei Österreichern sehr beliebte Urlaubsland da noch nicht festlegen. Schließlich wolle er sich auch mit den Nachbarländern Kroatiens abstimmen und eine Videokonferenz mit den Gesundheitsreferenten der Bundesländer sowie die tägliche Cluster-Analyse der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit abwarten. Sollte die Situation allerdings eine „akute“ werden, „kann es auch schneller gehen“, so Anschober.

Zahlen aus Kärnten und Tirol „schon sehr signifikant“
Viele der Neuinfektionen sind auf Urlaubsrückkehrer zurückzuführen. Zwar würden Anstiege und „relativ viele Reise-assoziierte Cluster“ in fast allen Bundesländern auftreten, die Zahlen in Kärnten und Tirol seien aber vor allem, was Kroatien betrifft, „schon sehr signifikant“.
Im südlichsten Bundesland wiesen 16 von 22 am Donnerstag positiv Getesteten einen direkten Kroatien-Bezug auf. Laut Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) seien es besonders viele junge Menschen zwischen 19 und 25 Jahren, die möglicherweise „in Feierlaune die Distanzregeln nicht eingehalten haben“.

Platter bereits am Donnerstag mit Vorstoß zu Reisewarnung
Prettner sagte, sie schließe sich dem Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) an, der schon am Donnerstag eine Reisewarnung für Kroatien zur Debatte stellen wollte. Allein in den vergangenen Tagen wurden in Tirol laut Land zumindest 20 positive Coronavirus-Testungen verzeichnet, die in direktem oder indirektem Zusammenhang mit einem Kroatien-Aufenthalt stehen.

Generell wird von nicht unbedingt notwendigen Reisen abgeraten - weltweit 
Weltweit gilt weiterhin zumindest der Reisehinweis der Stufe 4 („Hohes Sicherheitsrisiko“), generell wird also von nicht unbedingt notwendigen Reisen abgeraten. Reisewarnungen gibt es seitens des Außenministeriums derzeit (ohne Kroatien) für 31 Länder, darunter Bulgarien, Rumänien, Portugal und Schweden sowie die chinesische Provinz Hubei und seit einer Woche für das spanische Festland.

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