Handel boomt

Heiß begehrt: Explosiver Müll liegt in Kärntens Seen

Kärnten
18.09.2010 17:34
In den Tiefen der Kärntner Seen lagert noch tonnenweise explosiver Müll aus dem Zweiten Weltkrieg, und der Handel mit den Kriegsrelikten boomt! Doch nicht nur Waffennarren, sondern auch Terroristen sollen an den versenkten Sprengmitteln interessiert sein, wie etwa am hochentzündlichen Phosphor aus Blendgranaten.

Erst Ende August wurden ja, wie berichtet, in einem Teich bei Klagenfurt vier Getränkebehälter der "Brau AG" (die 1993 zur "Brauunion" wurde) gefunden, in denen sich etwa ein Kilogramm extrem brandgefährliches Phosphor befand, das sich in Verbindung mit Luft sofort entzündet. Die Ermittler gehen dabei davon aus, dass dieses Phosphor aus Blendgranaten aus dem Zweiten Weltkrieg stammt, die von unbekannten Tauchern illegal aus den Kärntner Seen geborgen wurden. 

Immerhin sind Ossiacher See, Wörthersee, Längsee und Keutschacher See ein wahrer "Basar" für Waffennarren und Sammler. Dort gibt's Granaten, Handgranaten, Gewehre, Munition und sogar Brandbomben – großteils noch "scharf" und extrem gefährlich!   

Waffen nach Krieg in Seen entsorgt
"Die Briten haben nach der Besetzung Kärntens nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Waffen nicht mitgenommen, sondern einfach versenkt", heißt's beim Entminungsdienst des Innenministeriums, der jährlich tonnenweise Kriegsrelikte aus den Gewässern holt.

Im Fall der vier mit Phosphor gefüllten Getränkebehälter halten es  Ermittler für möglich, dass diese für einen Terroranschlag gedacht gewesen sein könnten. Unbekannte könnten die Behälter mit dem explosiven Stoff im Teich versteckt haben. 

Bombe für Anschlag aus Ossiacher See
Wie die norwegische Zeitung "Aftenposten" kürzlich berichtet hat, soll ja auch der Sprengstoff, der 1980 beim Anschlag auf das Oktoberfest in München, bei dem 13 Menschen starben und 211 andere verletzt wurden, aus dem Ossiacher See stammen. Der Attentäter aus der rechtsextremen Szene hatte damals aus einer britischen Mörsergranate 1,39 Kilogramm TNT geholt und mit Schrauben und Nägeln in einen Feuerlöscher gefüllt.

Während der Terrorist in Deutschland gefasst wurde, ist in Kärnten noch immer unklar, wer das Phosphor im Teich bei Klagenfurt versenkt hat. Auch den Verursacher eines Phosphor-Brandes auf einem Wörthersee-Steg in Klagenfurt hat man noch nicht.

von Hannes Wallner, "Kärntner Krone"

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