Litauen protestiert

Umstrittenes AKW in Weißrussland geht in Betrieb

Ausland
07.08.2020 15:56

Unter Protest des Nachbarlandes Litauen hat Weißrussland bei einem umstrittenen Atomkraftwerk an der EU-Grenze mit einer wichtigen Phase der Inbetriebnahme des ersten Blocks begonnen. Der erste Brennstab sei am Freitagvormittag geladen worden, teilten das Energieministerium in Minsk und der russische Atomenergiekonzern Rosatom mit. Bis Ende August sollen mehr als 160 weitere Brennstäbe aktiviert werden.

Das autoritär regierte Weißrussland war 1986 wie kein anderer Staat von der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl in der benachbarten Ukraine betroffen. Dennoch hat Staatschef Alexander Lukaschenko die Kernkraft zum Prestigeprojekt gemacht. Dass der Start des Kernkraftwerks, das sich 50 Kilometer von der litauischen Hauptstadt Vilnius entfernt befindet, mit der Präsidentschaftswahl zusammenfällt, passt da genau ins Bild. Im Wahlkampf betonte Lukaschenko mehrmals, dass die Anlage den wirtschaftlichen Durchbruch für Belarus bringen werde.

Vilnius: Zwischenfälle schon während der Bauarbeiten
Litauen hat in der Vergangenheit immer wieder Verstöße gegen Sicherheits- und Umweltstandards bemängelt. Auch soll es nach Angaben aus Vilnius bei den Bauarbeiten mehrfach zu Zwischenfällen gekommen sein. Die Inbetriebnahme sei „verantwortungslos“, weil offensichtliche Sicherheitsprobleme nicht gelöst worden seien, twitterte der litauische Präsident Gitanas Nauseda. Zudem habe Weißrussland die Stresstest-Empfehlungen der EU nicht umgesetzt.

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