Ändern Konsumverhalten

Studie: Verbraucher sorgen sich um die Ozeane

Tierecke
16.06.2020 08:14

Die weltweit wachsende Sorge um unsere Meere und Fischbestände bringt derzeit eine neue Welle von Verbraucher-Aktivismus ins Rollen, wie eine aktuelle Studie des MSC (Marine Stewardship Council) zeigt. So haben im Schnitt sechs von zehn FischesserInnen ihr Konsumverhalten in den vergangenen zwölf Monaten geändert, um Ozeane und Fischbestände besser zu schützen. In Zukunft möchten dies sogar acht von zehn Befragten tun.

Für die repräsentative, weltweit größte Studie dieser Art, wurden mehr als 20.000 Menschen in 23 Ländern zum Thema Ozeane und Fischkonsum befragt, unter anderem in Österreich. Auch hierzulande gaben gut sechs von zehn Befragten an, ihr Einkaufsverhalten von Fisch und Meeresfrüchten in den vergangenen zwölf Monaten geändert zu haben - mit sichtbaren Unterschieden zwischen den Altersgruppen: Während bei den 18 bis 24-Jährigen mehr als 70 Prozent aussagten, die Art ihres Fischkonsums im vergangenen Jahr bewusst geändert zu haben, waren es bei den über 55-Jährigen „nur“ - oder auch: immerhin! - 55 Prozent.

Generationsübergreifend haben sich die Befragten dabei am häufigsten bei der Wahl ihrer Fischprodukte umorientiert: Fast ein Drittel gab an, in den letzten Monaten gezielter zu Produkten gegriffen zu haben, die als nachhaltig und umweltfreundlich gekennzeichnet waren, zum Beispiel durch das blaue MSC-Siegel. 20 Prozent gaben an, weniger häufig Fisch gegessen zu haben, als in den Jahren zuvor. Und jeweils 12 Prozent haben ihren Fischhändler oder Supermarkt gewechselt, um Zugriff auf ein nachhaltigeres Fisch-Sortiment zu haben, oder sind auf andere, mutmaßlich weniger überfischte Fischarten umgestiegen.

Meere schon bald ohne Lachse, Garnelen und Thunfische?
Die Besorgnis um die Gesundheit unserer Gewässer und Fischbestände treibt immer mehr Menschen um. Während jeder Vierte in Österreich den Klimawandel als seine größte „Umweltsorge“ benennt (25 Prozent), sind Gewässer- und Meeresschutz heute für fast genauso viele (24 Prozent) das wichtigste Umweltthema, so die aktuelle Studie. Und fast einer von drei Menschen denkt, dass „sein“ Lieblingsfisch in 20 Jahren nicht mehr erhältlich sein wird.

Stefanie Kirse, Leiterin des MSC in Österreich, Deutschland und der Schweiz: „Wir sehen, dass die wachsende Sorge der Menschen um die Zukunft unserer Ozeane auch Ansporn für nachhaltigere Kaufentscheidungen ist. Das begrüßen wir sehr! Denn schon die kleinen Entscheidungen, die wir alle täglich beim Einkauf treffen, haben einen großen Welleneffekt. Wenn Menschen quasi ,mit der Gabel‘ abstimmen und beim Fischkauf eine nachhaltige Wahl treffen, dann ist dies ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Meere.“

Bis zu 80 Prozent alles tierischen Lebens auf unserem Planeten befindet sich im Meer. Fische und Meeresfrüchte sind eine wichtige Nahrungs- und Eiweißquelle für mehr als drei Milliarden Menschen auf der ganzen Welt. Doch ein Drittel der weltweiten Fischbestände sind überfischt. Weitere 60 Prozent werden maximal genutzt, dürfen also nicht noch stärker befischt werden, wenn sie eine nachhaltige Bestandsgröße behalten sollen. Neben der Fischerei belasten auch Klimawandel und Meeresverschmutzung die Tierwelt in unseren Ozeanen mehr und mehr.

Entscheiden Sie nachhaltig!
Der MSC appelliert an alle Fischliebhaber, bei jedem Fischkauf bewusst eine nachhaltige Wahl zu treffen. Denn, darin sind sich Wissenschaft und zwei Drittel (64 Prozent) der in Österreich Befragten einig: Um Fischbestände und Artenvielfalt in unseren Meeren auch für zukünftige Generationen zu erhalten, ist die nachhaltige, umweltschonende Fischerei ein Muss.

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