Nach Corona-Sperre

Schutzanzüge dominieren bei Spital-Wiedereröffnung

Steiermark
24.03.2020 10:15

Das LKH Hartberg hat am Montag, nach zehn Tagen coronabedingter Sperre, seine Pforten wieder geöffnet. Dennoch ist man hier weit entfernt vom normalen, täglichen Spitalsablauf. Nur unaufschiebbare Eingriffe und Behandlungen werden durchgeführt. Und sind es sonst an die 150 Patienten, die täglich kommen, tröpfelten die Ankünfte nur spärlich vor sich hin.

Vor zwei Wochen waren wir hier beim ersten Lokalaugenschein - da war es schon, wie berichtet, gespenstisch. Jetzt hat sich diese Stimmung noch verstärkt. Aber der nette Security-Mann, der uns am nunmehr zur besseren Kontrolle nach hinten verlegten Eingang so höflich fragt, wohin wir möchten, ist noch immer derselbe.

Wenngleich vor zwei Wochen mit einem Mundschutz - und jetzt in voller Schutzausrüstung. Freundlich und hilfsbereit ist der junge Mann immer noch, er versucht, „halt das Beste aus der ganzen Situation“ zu machen.

Soldaten messen Fieber
In der Grazer Uniklinik trifft man nun zunächst auf zehn Bundesheersoldaten, die im wahrsten Sinn des Wortes ihr Zelt hier aufgeschlagen haben. Sie messen bei Ankommenden Fieber, arbeiten eine Frageliste ab, die nach ärztlicher Vorgabe erstellt wurde. Die Frage, ob man in einem Risikogebiet war, ist angesichts der Lage bei uns nicht mehr dabei.

Junge Mütter in einer Ausnahmesituation
Schlimm trifft die Lage viele Mütter, die entbinden; in keinem Landeskrankenhaus dürfen sie den Partner bei der Geburt dabei haben, nicht einmal besuchen darf sie der Papa. „Ich habe jedes Verständnis für Sicherheitsaspekte“, schildert uns eine junge Steirerin, die gerade ihr Mäderl bekommen hat. „Aber wenn mein Partner krank wäre, wäre ich das wohl auch, das Risiko für andere dasselbe.“ So sehr sie sich über ihr gesundes Töchterl freut - dass sie das Geburtserlebnis nicht mit ihrem Mann haben durfte, „ist ein Verlust, der sich durch nichts ersetzen lässt“.

Für Verwunderung sorgt, dass nicht Deutsch sprechende Mütter ihren Partner sehr wohl dabei haben. „Das ist die Ausnahme in allen Bereichen, wenn die Behandlung Begleitung nötig macht“, betont KAGes-Sprecher Reinhard Marczik. „Dolmetscher dürfen ohnehin nur in Notfällen in den Kreißsaal.“

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