Coronavirus

Steirische Wirtschaft ist schon längst infiziert

Steiermark
07.03.2020 07:00

Homeoffice statt Großraumbüro: Etliche steirische Firmen rüsten längst ihre Computersysteme um, um im Fall der Fälle ein Überleben des Betriebes mit Heimarbeit zu sichern. Namentlich nennen möchte sich kein Unternehmen lassen, zu groß die Angst vor Negativwerbung und noch mehr Hysterie.

Dass die Fieberkurve der steirischen Wirtschaft wegen Corona nach oben geht, bekommt vor allem die Kammer zu spüren: „Wir haben eine eigene Hotline eingeführt, bereits am ersten Tag hatten wir über 500 besorgte Anrufe“, erzählt Präsident Josef Herk. Einbußen gebe es in allen Bereichen, unzählige Lieferketten wären unterbrochen: „Besonders schlimm hat es die Bus-Branche erwischt, hier werden Ausfälle von nahezu 100 Prozent verzeichnet“, weiß der oberste Kämmerer. Am Montag gibt es dazu sogar einen Krisengipfel.

Auch Messe Graz leidet am Virus
Die MCG-Gruppe (Messe Congress Graz) bekommt die Auswirkungen gleich auf mehreren Ebenen zu spüren: Mit hohen Umsatzeinbußen kämpft etwa ein Tochterunternehmen, das europaweit im Bereich Messebau und -zulieferung tätig ist. „Vor allem in Deutschland und der Schweiz hat es bereits unzählige Absagen von Messen gegeben. Zuletzt waren wir mit 40 Sattelschleppern nach Frankfurt unterwegs, als die Messe, die man beliefern sollte, plötzlich abgesagt wurde“, sagt Messe-Chef Armin Egger.

Automesse - Ausstelller haben abgesagt
Aber nicht nur indirekt ist man betroffen. Bei der AutoEmotion, die nächstes Wochenende stattfinden soll, werden Stellplätze namhafter Marken leider erstmals leer bleiben. „Die Porsche Holding hat ihre Teilnahme an unserer Automesse aufgrund einer Konzernrichtlinie, wonach keine Dienstreisen, bei der mehr als 50 Menschen zu erwarten sind, besucht werden dürfen, abgesagt“, so Sprecher Peter Jagersberger zur „Krone“.

Mit einer generellen Absage der alljährlich stattfindenden Großveranstaltung sei aber nicht zu rechnen: „Nachdem die Behörden bislang keine erhöhte Risikosituation orten, kann davon keine Rede sein“, betont der steirische Autohändler.

„Wir bleiben auf einem Teil der Kosten sitzen“
Auch kleinere Institutionen sind von der Krise betroffen, so wie etwa der Grazer Droschl Verlag. „Durch die Absage der Leipziger Buchmesse bleiben wir auf einem Teil der Kosten für Flüge, Hotels und Messematerialien sitzen. Wir können auch keine Lesungen für unsere Autoren organisieren, was Teil der Netzwerkarbeit bei solchen Messen ist.“, sagt Verlagsleiterin Annette Knoch.

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