Harte Nuss Brijeg

Austria braucht im Rückspiel Sieg oder zumindest ein 3:3

Fußball
16.07.2010 13:06
Nach dem mageren 2:2 am Donnerstag im Heimspiel der zweiten Quali-Runde zur Europa League gegen NK Siroki Brijeg muss die Wiener Austria im Rückspiel in einer Woche im Südwesten von Bosnien-Herzegowina siegen oder zumindest ein 3:3 erreichen. Das Ziel, zum fünften Mal seit Einführung 2004/05 die Gruppenphase einzuziehen, ist nach dem ersten Pflichtspiel der Saison nicht näher gerückt.

"Das 2:2 ist ein relativ schlechtes Resultat. Jetzt sind die Aufstiegschancen für Siroki Brijeg etwas besser. Aber wir glauben alle fest daran, dass wir es schaffen", sagte Karl Daxbacher nach dem Geisterspiel, zu dem wegen der Ausschreitungen im Dezember gegen Athletic Bilbao keine Zuschauer zugelassen worden waren. Diesen Umstand ließ der Austria-Trainer nicht als Ausrede gelten. "Ich kann das Thema nicht mehr hören", meinte Daxbacher.

Defensive im Tiefschlaf
Diese sind in der Defensive vor den zwei Gegentoren, die aus Standardsituation jeweils per Kopf zum 0:1 und 1:2 fielen, im kollektiven Tiefschlaf gelegen. "Torhüter Heinz Lindner trifft keine Schuld. Solche Tore aus Standards darf man in dieser Form nicht bekommen", befand der Trainer, der sich ein 1:0 oder 2:0 gewünscht hatte. Sport-AG-Vorstand Thomas Parits ergänzte: "Fehler sind schon vor den Freistößen passiert. Ortlechner bzw. Klein hätten den Ball einfach wegeschießen müssen, dann wäre es gar nicht dazu gekommen."

Hinten zwei Geschenke verteilt, vorne Chancen nicht genützt. Außerdem wäre der absolute Siegeswille zu wenig da gewesen. Dass drei statt höchstens zwei Mann die Mauer bildeten, wäre auch nicht geplant gewesen. Daxbacher bemängelte vor allem den verhaltenen Beginn seiner Truppe, es habe die Aggressivität und der Druck gefehlt. "Erst das Gegentor war der Weckruf, da haben wir einen Zahn zugelegt." Positiv führte er an, dass außer den Gegentoren nichts zugelassen worden sei und seine Mannen zweimal den Rückstand wettgemacht haben.

Doppel-Sturm nach der Pause
Zum Erwachen der Veilchen haben auch der zur Pause eingewechselte Schuhmacher und die Umstellung auf zwei Stürmer beigetragen. "Der Spielverlauf hat gezeigt, dass wir nicht chancenlos sind, in Siroki Brijeg gewinnen zu können", glaubt Daxbacher, der den Gegner, der außer den zwei Standards vorne nichts zu bieten hatte, in Wien stärker erwartet hatte als er sich präsentierte hat. Zur Erinnerung: Vor einem Jahr erreichte Sturm Graz in Siroki Brijeg ein 1:1. Das wäre für die Austria zu wenig.

Schwieriges Rückspiel
Marko Stankovic, einziger Neuer in der Startelf, sagte: "Man darf nicht alles zu schwarz sehen. Wir haben den Gegner dominiert und Chancen zum Sieg waren da. Das war ein Schuss vor den Bug, das nächste Mal machen wir das besser." Michael Liendl gab zu, dass man zu Null hatte spielen wollen. "Natürlich haben sich die Aufstiegschancen jetzt verschlechtert", meinte der Mittelfeldspieler, der auch gestand, dass es zu spielen schwer gewesen sei. "Da merkt man erst wie wertvoll die Zuschauer sind, mit ihnen holt man aus sich noch mehr raus."

Die Gäste, die als Außenseiter nach Favoriten gekommen waren, freuten sich diebisch über ihre Leistung, das Ergebnis und die leeren Ränge. "Schade, dass keine Zuschauer dabei waren. Mit einer Kulisse wäre das Spiel vielleicht anders gelaufen", meinte mit einem Lächeln Trainer Ivo Istuk, der im Heimspiel auf den "zwölften Mann" baut. "Daheim werden wir stärker sein und alles geben, um den Aufstieg zu schaffen." Kleine könnten gegen Größere auch etwas erreichen, sagte Istuk mit Tränen in den Augen.

Bazina sieht gleiche Chancen für beide
Mario Bazina, der Co-Trainer von Istuk mit violetter Vergangenheit, bezifferte die Chancen für das Weiterkommen seiner Schützlinge mit 50:50. "Es ist für uns ein gutes Resultat, aber man hat gesehen, dass Austria die bessere Mannschaft ist, ein anderes Niveau hat. Wir haben uns hier gut verkauft. Dass wir mit zwei erzielten Treffern heimfahren, damit haben wir nicht gerechnet", resümierte der frühere Offensiv-Spieler, der in Österreich für den GAK, Rapid und Austria gespielt hatte.

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(Bild: KMM)



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