An manchen Tagen wünscht sich die flirtunterforderte offene Frau so ein Fensterchen wie auf einem Adventkalender, hinter dem sich schlichtweg Atemberaubendes verbirgt. Etwas, das die Pupillen groß werden lässt und den Herzschlag beschleunigt – etwas, das dem dahinplätschernden Leben einen Kick gibt!
Natürlich kann sich statt des Fensterchens auch eine Lifttür auftun und den Blick auf einen Prachtkerl freigeben, der zum sportlich gestählten Oberkörper nicht sehr viel mehr als ein Paar Schwimmflossen und ein Killerlächeln trägt und lässig ein ermunterndes – wozu auch immer (!) – „Bonjour“ in den Äther setzt. Der Adonis mit dem bitterschokoladenbrauen Blick ist Ashton Kutcher – und die Liftsequenz ist seine Lieblingsszene in der völlig durchgeknallten Agenten-Komödie „Kiss & Kill“, die ihre turbulenten Anfänge im sonnig-elitären Süden Frankreichs nimmt.
Hier urlaubt gerade Jen Kornfeldt – Katherine Heigl, die sympathische Izzy aus „Grey’s Anatomy“ – mit ihren etwas anstrengenden Eltern (genial besetzt: „Magnum“ Tom Selleck und Catherine O’Hara). Perlender Champagner, ein viel zu enges Kleid und romantisches Côte-d’Azur-Flair bereiten den Boden für eine Blitzhochzeit mit dem charmanten Spencer Aimes – Kutcher –, um nur einen Lidschlag später das frisch vermählte Paar in einem amerikanischen Vorstadtidyll zwischen weiß getünchten Zaunlatten und rotgesichtigen Nachbarn zu zeigen. Ein Glücksentwurf, unter dem es dezent zu brodeln beginnt, bis just an Spencers 30. Geburtstag die Bombe platzt: Spencer ist ein international gejagter Superspion mit der Lizenz zum Zurückschießen, dem eine ganze Armee von Auftragskillern auf den Fersen ist. Was folgt, ist eine hochexplosive Paartherapie im Kugelhagel, Regie: Robert Luketic („Das Schwiegermonster“).
„Toy Boy“-Sprüche gehen ihm am A... vorbei
Lange Zeit wurde Ashton Kutcher, 33, belächelt – als „Toy Boy“, sprich heißes „Sexspielzeug“ und männliche Lolita in den Armen der reifen Demi Moore, frei nach dem Motto: Will man von ihm leidenschaftliche Liebeserklärungen hören, so schenke man ihm einen Designeranzug! Sprüche, die Ashton am Allerwertesten vorbeigingen. Heute stellt er klar: „Es gibt niemanden auf der Welt, den ich mehr lieben könnte als Demi und ihre Mädels.“ Die 15 Jahre Altersunterschied sind für ihn kein Thema. Ashton Kutchers Beziehungstipp: „Wir haben nie versucht, den anderen zu ändern...“
Bekannt wurde er durch seinen Part als junger Sympathieträger in der Serie „Die wilden Siebziger“, in der er über acht Staffeln agierte. Zuletzt brachte er uns in „Love Vegas“ an der Seite von Cameron Diaz und in „Valentine’s Day“ zum Schmunzeln. Meist gibt er den jugendlich-naiven Lover, den ein Blattschuss aus dem Köcher Amors aus dem Gleichgewicht bringt. Leichte, aber nicht seichte Kost.
Seine wahre berufliche Passion gilt jedoch seiner eigenen Firma Katalyst Media, einer Produktionsgesellschaft, die auf dem Gebiet multimedialer Kommunikation überaus erfolgreich agiert. Sein innovatives Anliegen ist der fließende Übergang zwischen Unterhaltung und dem Positionieren großer Marken plus sozial-karitativem Anliegen – eine zielgenaue Kreuzung aus Entertainment, Reklame und weltumspannender Online-Konversation, die ihr Publikum über Videos und Animationen, Twitter, Blogs, SMS und Handy erreicht.
Medien-Visionär der jungen Generation
Ashton Kutcher – ein Medien-Visionär der jungen Generation! Sein „Baby“ Katalyst Media will Brücke zwischen zivilem Engagement und großen Markennamen sein. In den Nahrungsmittelkonzernen Kellogg’s oder Nestlé hat er bereits hochmotivierte Partner gefunden. Eine digitale Strategie, die Internet-User bewog, 90.000 Moskitonetze zum Schutz für Kinderbetten in der Dritten Welt zu spenden oder aber Firmengelder für 55 Millionen (!) Essensportionen für Hungergebiete in Afrika lockerzumachen.
Doch zurück zu „Kiss & Kill“ und seiner brisanten Paarkonstellation. Kutcher: „Profi-Killer dürften sich zwar nur in den wenigsten Partnerschaften finden, aber auf jeder Beziehung lastet die Hypothek kleiner Geheimnisse, die die Verschmelzung zweier Biographien nicht ganz einfach macht.“
von Christina Krisch, Kronen Zeitung
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