Holocaust-Gedenktag

FPÖ: Linke schuld an steigendem Antisemitismus

Politik
26.01.2020 17:55

Einen Tag vor dem Internationalen Holocaust-Gedenktag am 27. Jänner haben sich die heimischen Parteien gegen Hass und Hetze gegen Juden ausgesprochen. Klubobmann Herbert Kickl gab unter anderem Linken die Schuld, dass Antisemitismus zunehme: Diese würden „unter dem Deckmäntelchen eines angeblichen ‘Antizionismus‘ ebenso gegen Israel und gegen Juden agitieren.“

Kickl verurteilte in einer Aussendung die Verbrechen des Nationalsozialismus und warnte vor einem Erstarken des Antisemitismus durch Islamisten und Linke. Während „islamistische Fanatiker“ gegen "Juden hetzen und die Auslöschung Israels“ fordern, würden Linke mit ihrer Kritik gegen Israel Stimmung gegen Juden machen.

Kickl: „Furchtbare und einzigartige Verbrechen“
„Die furchtbaren und einzigartigen Verbrechen, die im Namen der menschenverachtenden Gesinnung des Nationalsozialismus im letzten Jahrhundert verübt worden sind, müssen uns stets mahnend im Gedächtnis bleiben. Sie sind ein ewiger Auftrag zur Wachsamkeit“, erklärte Kickl außerdem.

Kogler: „Erinnern allein, reicht nicht aus“
Der Grüne Vizekanzler Werner Kogler forderte ein konsequentes Eintreten gegen Hass und Hetze und für Toleranz. Zu viele sogenannte “Einzelfälle„ zeigten wiederholt, dass Antisemitismus, Hass und Hetze immer wieder hervorbrechen. Das müsse auf allen Ebenen bekämpft werden, so Kogler in einer Aussendung am Sonntag: „Erinnern allein, reicht nicht aus.“ Für Türkis-Grün habe der Kampf gegen Antisemitismus „allerhöchsten Stellenwert“.

Bildungsminister betont aktive Erinnerungspolitik von Türkis-Grün
Für ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann müsse eine aktive Erinnerungspolitik integrativer Bestandteil schulischer Bildung sein. Neben Daten und Fakten sei nämlich „genauso wichtig“, dass die persönlichen Geschichten erzählt werden, so Faßmann: „Unser Institut für Holocaust Education leistet dabei eine wertvolle und nicht mehr wegzudenkende Arbeit.“ Auch erinnerte der Bildungsminister daran, dass sich die türkis-grüne Koalition zur Fortführung einer aktiven Erinnerungspolitik im Bildungsbereich bekenne.

Rendi-Wagner: „Hass darf keinen Platz in unserer Gesellschaft haben"
„Es ist unser Auftrag, an diese unfassbaren mörderischen Verbrechen im dunkelsten Kapitel unserer Geschichte zu erinnern und die richtigen Lehren daraus zu ziehen“, erklärte SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner am Sonntag. Der Gedenktag mahne zur Wachsamkeit gegenüber allen autoritären, antidemokratischen, rassistischen und antisemitischen Tendenzen, so die SPÖ-Chefin: „Verrohung, Hass und Gewalt dürfen keinen Platz in unserer Gesellschaft haben.“ Armut, Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit seien oftmals ein “Nährboden„ dafür, daher kämpfe die Sozialdemokratie dagegen an.

Innenminister fordert „moderne Gedenkkultur“
Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) appellierte daran, die Erinnerung an den Holocaust aufrecht zu erhalten: „Gedenkveranstaltungen wie das World Holocaust Forum in Yad Vashem oder die jährliche Befreiungsfeier im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen sind dafür ein wichtiger Beitrag.“ Das Thema Antisemitismus müsse in den Schulen fächerübergreifend behandelt werden. Auch Parteikollege und Innenminister Karl Nehammer, der für die Mauthausen-Gedenkstätte zuständig ist, plädierte für eine „moderne Gedenkkultur“, „damit die schrecklichen Gräueltaten auch für kommende Generationen ein ewiges Mahnmal bilden.“

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele