"Die russischen Geschäftsleute Vartan und Aschad Nethat, Interessenten für den Ankauf einer Sinteranlage in Kuweit, übergaben uns diesen Scheck über zehn Millionen Euro einer arabischen Bank. Die Unterlagen zum Grundgeschäft, eine Provision für ein nach Kuweit übermitteltes Stahlgeschäft, liegen bei einem leider nicht erreichbaren Anwalt in Frankfurt. Aber schon heute läuft die Frist ab, diesen Scheck einzulösen."
Als die beiden Deutschen Michael S. (57) und Siegfried G. (66), die am Dienstag am Innsbrucker Landesgericht vor Richter Norbert Hofer standen, dem Mitarbeiter der Raika Reutte im Juni 2004 diesen durch keinerlei Wahrheitsgehalt getrübten Unsinn auftischten, lehnte dieser sofort jede Auszahlung ab. Man ließ den Scheck prüfen und dieser stellte sich – wie zu erwarten – als Totalfälschung heraus. Die zwei waren damals, erbost darüber, dass ihnen "die blöden Tiroler" nicht zehn Millionen auszahlten, heimgereist - nach Potsdam.
Gauner in Niederndorf erfolgreich
Ein nationaler Haftbefehl wegen Verdachts des versuchten Betruges reichte für ihre Auslieferung nicht aus. Staatsanwältin Gertraud Pfeifenberger erließ darauf einen internationalen Haftbefehl. Zumal der Ältere des Duos nochmals in Tirol zuschlug. Diesmal erfolgreich: Im August 2009 war es ihm gelungen, 45 gefälschte 1.000 US-Dollar-Reiseschecks im Wert von 31.580 Euro der Raika Niederndorf anzudrehen. In der Schweiz wurde das Duo verhaftet.
Wegen Betruges wurden beide zu zwei Jahren verurteilt. Der Jüngere bedingt, der Ältere teilbedingt (8 Monate unbedingt). Nicht rechtskräftig.
von Hans Licha, Tiroler Krone
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