Die Flugverbindung in die Bundeshauptstadt feiert „Geburtstag“. Zeit für einen Rückblick auf Jahrzehnte einer durchaus bewegten Geschichte des Airports „Klagenfurt/Wörthersee“.
Jede Kärntnerin und jeder Kärntner hat irgendeine Verbindung zum Flughafen. Entweder selbst als Flugpassagier oder als „privates Taxi“ für Familienmitglieder oder Freunde.
1960 hat ja der regelmäßige Flugverkehr langsam Fahrt aufgenommen. Zu Beginn war es eine kleine Sensation, wenn aus der Bundeshauptstadt eine brummende „Hawker Siddeley“ der noch jungen „Austrian Airlines“ zur Landung ansetzte. Und es war „großer Bahnhof“ angesagt, als in den 60er-Jahren mit der „Caravelle“ dann der erste zivile österreichische Passagier-Düsenflieger in Klagenfurt präsentiert wurde.
Start für Verbindung in Bundeshauptstadt
Erst in den Siebzigern wurde es dann zur Routine, von Klagenfurt nach Wien oder damals auch Frankfurt und von diesen Drehkreuzen aus dann in alle Welt zu jetten. Wer damals durch die Lüfte reiste, kann sich bestimmt an die DC-9 der AUA erinnern, diese schmale „Zigarre“, die Jahrzehnte im Einsatz war, ehe sie vom sparsameren und leiseren Turboprop-Flieger „Dash 8“ abgelöst wurde.
An diese unverwüstliche, aber halt auch nicht allzu komfortable Maschine erinnert auch die heute eingesetzte „ATR 72“ der schwedischen Regionalfluggesellschaft Braathens, die heute im Auftrag der AUA zwischen Klagenfurt und Wien pendelt, nachdem den modernen Jets vom Typ Embraer, welche die AUA nun vielfach betreibt, nur ein kurzes Gastspiel in Klagenfurt beschieden gewesen ist.
Wien ist als Drehkreuz nach wie vor interessant und das am öftesten von Klagenfurt aus angesteuerte Ziel. Verbindungen gibt es auch zumindest saisonal nach Alicante, Hamburg, Hannover, Köln, London, Mallorca und fallweise die griechische Insel Paros.
Die Zukunft des Flughafens, der nun nach einem kurzen privaten Intermezzo wieder in öffentlicher Hand ist und seit zwei Jahren auch wieder die 100.000 Fluggäste-Grenze deutlich überschreitet, ist trotz all der Erfolge nicht ganz gesichert.
Koralmbahn als Konkurrenz?
Spannend wird vor allem für Reisende, die „nur“ nach Wien wollen, vor allem die Bahnwerden, wenn nach dem Koralmtunnel (Eröffnung am 14. Dezember dieses Jahres auch der Semmeringtunnel fertiggestellt wird. KLagenfurt nach Graz werden ja ultraschnelle 45 Minuten Fahrzeit aufgerufen, Klagenfurt-Wien aber im Endausbau auch immerhin nur noch 2 Stunden und 40 Minuten. Vorlauf und Nachlauf nach Flügen eingerechnet, wird das zu einer Flugzeug-Konkurrenz.
Und es besteht Investitionsbedarf; nicht nur, was die Flächen betrifft, wo früher die beiden riesigen Hangars betrifft, sondern auch das Container-Provisorium der Flugpolizei und Teile des Abfertigungsgebäudes.
Durchaus gab es Zeiten, wo auf dem Flughafen Klagenfurt-Wörthersee um einiges mehr, ja sogar richtig viel los gewesen ist. Und hier sind nicht die einmal sogar mehr als eine halbe Million Fluggäste im Jahr 2005 gemeint, die damals nur durch finanzielle Stützungen erreicht worden waren.
In Klagenfurt gab es sogar Airshows, die spektakuläre Erlebnisse für Fans der Luftfahrt geboten haben. Es waren Kunstflieger zu Gast wie die italienischen „Frecce tricolori“, die schon bei der Anreise mit einem spektakulären Tiefflug durch das Kanaltal für Aufregung gesorgt hatten. Es waren Kampfflieger am Boden und in der Luft zu erleben. Und sogar das legendäre Überschall-Passagierflugzeug „Concorde“ war hier und hob zu Rundflügen ab. Tausende Avionik-Begeisterte folgten den lauten Spektakel.
Ebenfalls für Riesen-Aufregung sorgten die zweimaligen „Besuche“ des wohl größten Flugzeugs, das jemals Klagenfurt angesteuert hat und das auf dem Vorfeld geradezu überdimensioniert gewirkt hatte: Ein Jumbojet „Boeing 747“ der israelischen Luftlinie „El Al“, mit dem Charter-Pilgerreisen angeboten worden waren.
Heute sind die Flugbewegungen dagegen doch eher rar geworden; so rar sogar, dass das Rollfeld sogar ab und zu für eine Laufveranstaltung genutzt werden kann. Die Anrainer wissen es zu schätzen ...
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