Kampf ums Wasser
Werden Plage: Australien lässt 10.000 Kamele töten
Weil die extreme Dürre in Australien dazu führt, dass Kamele auf der Suche nach Wasser und Futter entlegene Ortschaften gefährden, hat man dort mit der Zwangstötung von bis zu 10.000 Kamelen begonnen. Die einhöckrigen Dromedare werden den Angaben zufolge von Hubschraubern aus von Scharfschützen erschossen.
Die Tiere würden entlegene Ortschaften der Ureinwohner gefährden. Riesige Herden seien auf der Suche nach Wasser und Nahrung bereits bis in die Gemeinden vorgedrungen, verschmutzten das Trinkwasser und plünderten die Lebensmittelvorräte, teilten die Behörden im Bundesstaat South Australia am Mittwoch mit.
Die Tötung erfolge nach höchsten Tierwohl-Standards, betonte das Umweltministerium des Bundesstaates. Die Keulung ist die erste dieser Art in South Australia und findet in Anangu Pitjantjatjara Yankunytjatjara (APY) statt, einem knapp 103.000 Quadratkilometer großen Verwaltungsbezirk, in dem rund 2300 Ureinwohner leben.
Keulung dient auch dem Wohl der Herden
Sie diene nicht nur dem Schutz der Menschen, sondern auch dem Wohl der Herden, erklärte das Ministerium. Es seien bereits Tiere verdurstet oder hätten sich gegenseitig totgetrampelt. 2019 war das trockenste Jahr in Australien seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Kamele gelten in Australien als Plage, da sie Quellen verseuchen und bei der Futtersuche die natürliche Flora zertrampeln. Grundbesitzer in der APY-Region fangen seit Jahren Kamele ein und verkaufen sie. In jüngster Zeit seien sie der großen Zahl von Tieren, die wegen der Dürre in das Gebiet strömten, jedoch nicht mehr Herr geworden, teilte das Umweltministerium mit.
Kamen im 19. Jahrhundert nach Down Under
Kamele wurden in Australien erstmals Mitte des 19. Jahrhunderts aus Indien eingeführt, um sie für die Erschließung des riesigen Binnenlandes zu nutzen. Heute leben in der australischen Wüste vermutlich so viele wilde Kamele wie nirgendwo sonst auf der Welt. Schätzungen gehen von mehr als einer Million Tiere aus.
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