Trotz weniger Betriebe

Lehrlingszahl in Österreich nimmt wieder zu

Österreich
25.12.2019 11:29

In Österreich steigt die Lehrlingszahl - trotz Rückgang der Lehrbetriebe. 107.915 Auszubildene gab es im Dezember 2018, im Jahr zuvor waren es noch 106.613. Damit ist die Zahl erstmals seit zehn Jahren wieder gestiegen - wobei sich auch der Prozentsatz der Jugendlichen eines Jahrganges, der sich für die Matura und Lehre (duale Ausbildung) entscheidet, erhöhte.

Deutlich gesunken ist die Zahl der Lehrbetriebe. Lag sie 1998 noch bei 39.540, sind es mittlerweile nur noch knapp 28.000 Betriebe, die ausbilden. Oberösterreich liegt mit 23.160 Auszubildenen an der Spitze, im Burgenland gab es im Vorjahr einen Rückgang bei der Lehrlingszahl. Die größten Zuwächse weist die Informations-und-Consulting-Branche auf (plus 6,9 Prozent), gefolgt von der Industrie (3,9 Prozent). Im Tourismus, der besonders unter Fachkräftemangel leidet, betrug das Plus im Vorjahr 1,6 Prozent. Auffällig dabei: Bei der Zahl der Lehrlinge im ersten Lehrjahr gab es bei Hotels und Restaurants einen Rückgang, so der 200. Forschungsbericht des Institutes für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw).

2320 offene Stellen für 463 Bewerber
Im Tourismus klafft die Schere zwischen Lehrstellensuchenden und offenen Stellen weiter auseinander, als in jeder anderen Branche. Im Herbst 2019 standen 463 Lehrstellensuchende 2320 offene Lehrstellen gegenüber. Zum Vergleich: 900 Lehrlinge suchten einen Büroarbeitsplatz, ihnen standen 423 offene Stellen gegenüber.

Weitere Fakten über die Lehrlingsausbildung in Österreich:

  • Knapp zwei Drittel der Lehrlinge sind beim Beginn der Ausbildung 15 oder 16 Jahre alt. Sechs Prozent sind 21 Jahre und älter.
  • 31 Prozent der Lehrlinge starten nach einer polytechnischen Schule mit der Ausbildung, 15 Prozent nach der Hauptschule. Aus der Sonderschule kommen 1,6 Prozent. Nur 0,6 Prozent waren zuvor in der AHS-Unterstufe. 
  • Der Höchststand bei den Lehrlingen wurde im Jahr 1980 mit mehr als 194.000 erreicht.
  • Der Prozentsatz der 18- bis 24-Jährigen ohne weiterführenden Bildungsabschluss liegt in Österreich bei 7,3 Prozent, der EU-Schnitt bei 10,6 Prozent. Schlusslicht ist Spanien mit 17,9 Prozent.
  • Die Anzahl der Lehrlinge die ihre Ausbildung abbrechen war in den vergangenen Jahren mit rund 16 Prozent sehr stabil. Geschlechterunterschied gibt es keinen. Allerdings haben 33 Prozent der Lehrlinge mit nicht österreichischer Staatsbürgerschaft die Lehre abgebrochen, während es bei den jungen Österreichern 13 Prozent waren.
  • Der Anteil der weiblichen Lehrlinge ist seit Jahrzehnten mit rund 30 Prozent stabil. 61 Prozent davon sind im Handel beschäftigt, in der Industrie arbeiten 17 Prozent.
  • Auffallend ist, dass zwar 43 Prozent der Betriebe über zu wenig qualifizierte Lehrlinge klagen - aber gleichzeitig nur sieben Prozent der Meinung sind, eine mangelhafte Ausbildung in der Berufsschule „trifft stark zu“.
  • Einen eklatanten Unterschied bei den Schulabbrechern gibt es zwischen Frauen und Männern. Während der Anteil bei den Frauen bei 5,7 Prozent liegt, sind es bei den Männern 8,9 Prozent.
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