krone.at auf der E3

Natal wird Kinect – Microsoft zeigt Gestensteuerung

Spiele
14.06.2010 09:15
krone.at ist heuer erstmals auf der Electronic Entertainment Expo (E3) in Los Angeles, um von der bedeutendsten Messe für Video- und Computerspiele zu berichten. Offiziell begann die Veranstaltung am Dienstag. Wie bei solchen Anlässen aber üblich, gab es schon zuvor einiges zu bestaunen: Zwei Tage vor dem Start läutete Microsoft die E3 mit einem ebenso beeindruckenden wie verwunderlichen Event ein.

Während eines anderthalbstündigen Spektakels im Galen Center von Los Angeles präsentierte der Xbox-360-Hersteller am Sonntagabend (Ortszeit) Kinect – so der ab sofort offizielle Name der bis dato unter dem Arbeitstitel "Project Natal" firmierenden Bewegungssteuerung für die Microsoft-Konsole.

Bereits Stunden vor Beginn der als "Natal Experience" angepriesenen Veranstaltung hatte sich eine lange Schlange vor dem Galen Center gebildet. Busweise wurden Journalisten aus aller Welt herangekarrt, um der vom Cirque du Soleil produzierten Show beizuwohnen. Allerdings nur wer eine persönliche Einladung erhalten und sich zuvor brav registriert hatte, durfte auch hinein.

Drinnen angelangt, führte der erste Schritt zur "Natal-Erfahrung" über einen seidig weißen Poncho samt Schulterpolstern der Marke Ziggy Stardust, den sich jeder der Anwesenden überstülpen musste, um anschließend über ein kleines Loch in einer Wand gleichsam Alice ins Wunderland zu gelangen. Dieses entpuppte sich hier jedoch als Wohnstube einer gut situierten US-Familie, die einem den Weg vorbei an den Toiletten (Pinkelpause im Poncho) in eine verwunschene Dschungellandschaft wies, in der Feen, Faune und andere akrobatische Fabelwesen des Cirque du Soleil die Poncho-Sektenjünger im Microsoft'schen Magic Life Club bei Laune zu halten versuchten.

Daddeln völlig ohne Controller
Ein kleiner Bub, der vom Hallenhimmel auf einem Sofa herab gen Boden schwebte, beendete schließlich den Ringelpiez mit Anfassen und erklomm nach mehreren steinigen Hürden den Gaming-Olymp in Gestalt eines überdimensionalen Xbox-Guide-Buttons (Bild), auf dem es sich völlig ohne Controller daddeln lässt. Die Botschaft: Lange genug habe die immer komplizierter werdende Technik den Menschen beherrscht, nun sei es an der Zeit, dass sich die Maschinen in den Dienst des Menschen stellten und dieser dadurchselbst zum Controller werde. Möglich machen (und dabei die Geschichte neu schreiben) soll dies laut Microsoft das bislang als "Project Natal" firmierende "Kinect" - eine Zusammensetzung aus den Begriffen Kinetik für Bewegung und dem englischen Connect für verbinden.

Wie das aussehen soll, demonstrierte Microsoft anhand einer anstrengend gut gelaunten Familie, die sowohl alleine als auch zu zweit bzw. viert heiteren Mini-Games frönte - angefangen von einer Floßfahrt auf reißenden Strömen über Autorennen, Hürdenlauf und Speerwerfen bis hin zu Bowling, Beachvolleyball und Fußball. Die Hardware – eine Tiefensensor-Kamera zur Erfassung von Bewegungen im dreidimensionalen Raum – soll dabei automatisch erkennen, wie viele Spieler sich vor dem Fernseher tummeln.

Auch ein bisschen Yoga für die Frau Mama und ein wenig Sternenkrieg samt Lichtschwertkampf für den Herrn Papa sollen sich laut Demonstration künftig allein mittels Körpereinsatz und Gestiken absolvieren lassen. Eher tänzerisch veranlagte Gamer erlernen mit Hilfe von "Kinect" außerdem spielend Choreographien, während Tierliebhaber ihr virtuelles Haustier (Sonys "EyePet" lässt grüßen) kraulen können.

Allein: Ob das auch tatsächlich so funktioniert wie gezeigt, bleibt weiter abzuwarten. Etwas mehr Aufschluss darüber, wie präzise die versprochene Gaming-Revolution wirklich auf die Bewegungen des Spielers reagiert oder ob es nicht doch weiterhin eines Controllers bedarf, wie er bei Konkurrent Sony und dessen "Move" zum Einsatz kommt, könnte eine Live-Demonstration der Hardware am Mittwoch zeigen. Gewiss ist jedenfalls: Für Gamer wird dieses Jahr das spannendste seit Einführung der NextGen-Konsolen.

von Sebastian Räuchle, L.A.

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