Abgeschnittener Ort

Bub (3) mit Blinddarmdurchbruch ausgeflogen

Kärnten
19.11.2019 09:16

Medizinische Notfälle richten sich nicht nach dem Wetter - das musste auch die Familie eines Dreijährigen im wegen der massiven Schneefälle seit Tagen von der Außenwelt abgeschnittenen Heiligenblut in Kärnten erleben. Der Bub musste mit einem Blinddarmdurchbruch ausgeflogen werden - damit der Hubschauberpilot landen konnte, waren umfangreiche Vorbereitungsarbeiten und die Mithilfe der Bewohner nötig.

Seit mehreren Tagen schon ist die Gemeinde Heiligenblut von der Außenwelt abgeschnitten. Alle Zufahrtswege sind wegen des massiven Schneefalls gesperrt. Als am Montagabend sich die gesundheitliche Situation des dreijährigen Raphael aus Apriach massiv verschlechterte, wurde der Notarzthubschrauber Christophorus 11 alarmiert, der den Buben ins Klinikum Klagenfurt fliegen sollte.

Straße freigeschaufelt, Pilot landete mit Nachtsichtbrille
Um landen zu können, waren Vorbereitungsarbeiten nötig: So hieß es im ORF-Radio, dass zunächst ein Stück einer Straße freigeschaufelt werden musste, damit der Hubschrauber überhaupt aufsetzen konnte. Zudem wurden alle Lichter der Autos im Umkreis abgeschaltet, da der Pilot mit Nachtsichtbrille landete. Die Bemühungen waren von Erfolg gekrönt: Um 21.30 Uhr konnte Raphael den Ärzten übergeben werden.

Auch ältere Frau ausgeflogen, Medikamente per Helikopter geliefert
Am Montag flog auch das Bundesheer auch eine ältere Frau mit dem Hubschrauber aus dem abgeschiedenen Ort aus. Zudem wurden per Hubschrauber Medikamente eingeflogen. „Die Regale sind schon ziemlich leer, wenn man einkaufen geht“, sagte der Amtsleiter von Heiligenblut, Franz-Josef Bernhard. Sollten die Straßen weiter gesperrt werden, werde man wohl auch Grundnahrungsmittel einfliegen müssen.

Zahlreiche Ortschaften seit Tagen ohne Strom
Probleme gab es auch noch in höhergelegenen Ortschaften, die bereits seit einigen Tagen ohne Strom sind - die Monteure des Landesenergieversorgers Kelag konnten wegen der gesperrten Straßen noch nicht alle Störungen beheben. Rund 800 Haushalte waren am Montagnachmittag noch ohne Strom, vor allem im Möll- und Lesachtal, in Mölbling und in Leppen bei Bad Eisenkappel. Massive Probleme gibt es in dem Bundesland nicht nur wegen des Schnees, sondern auch wegen Muren und Überflutungen.

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