Ukraine-Konflikt
Kämpfer ziehen sich von der Frontlinie zurück
Im Osten der Ukraine scheint sich die Lage zwischen den beiden Konfliktparteien zu entspannen. Sowohl die Armee als auch die prorussischen Separatisten schossen am Dienstag nahe Solote im Luhansker Gebiet an der Frontlinie weiße und grüne Signalraketen als Startschuss für den Truppenrückzug um jeweils einen Kilometer ab.
Den Vorgang, der als „Entflechtung“ bezeichnet wird, überwachen OSZE-Beobachter. „Heute um 12.20 Uhr hat der Prozess zum Rückzug der Truppen in der Nähe der Ortschaft Solote begonnen“, bestätigte ein Sprecher der ukrainischen Armee. Bereits im Juni zogen die Truppen beider Seiten in der Ortschaft Stanyzja Luhanska ab.
Erste Annäherung Anfang Oktober
Anfang Oktober hatte es im Streit um den künftigen Status der von prorussischen Rebellen kontrollierten Gebiete eine erste Annäherung zwischen der Regierung in Kiew und den Rebellen gegeben. Am Wochenende war der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach Solote gefahren. Nationalisten hatten dort gedroht, im Falle eines Abzugs die Positionen der Armee mit bewaffneten Freiwilligen zu besetzen.
Bei einigen Aktivisten ist der Widerstand gegen den Truppenabzug groß, weil sie befürchten, dass die seit mehr als fünf Jahren andauernden Kämpfe umsonst gewesen sein könnten. Die Nationalisten wollen auch verhindern, dass der umkämpfte Donbass einen Sonderstatus erhält.
Truppenabzug Voraussetzung für Gipfel Putin - Selenskyj
Der Truppenabzug in den Ortschaften Solote und Petriwske im Donezker Gebiet gilt als Voraussetzung für einen möglichen Gipfel von Selenskyj mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin. Bei dem Treffen im sogenannten Normandie-Format wollen auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vermitteln. Der Gipfel könnte möglicherweise im November stattfinden.
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