Ein kleiner Handgriff der Postler schlug bei ihren Kunden hohe Wellen. Weil man seit Wochenbeginn „Werbeverzichter“ vom Gegenteil überzeugen will, klebte man kurzerhand Notizzettel auf zahlreiche Postkästen. Und erntete Kritik und Hohn. Bei unseren deutschen Nachbarn hält man nichts von derartigen Maßnahmen.
„Die Aktionäre wollen Dividenden“ oder „eine saublöde Aktion“ waren noch die netteren Kommentare, die unsere Post für die umstrittene Aktion erntete.
Wie berichtet, klebten in zwei Wiener Bezirken gelbe Zettel auf allen Briefkästen mit einem „Keine Werbung“-Aufkleber. Im Sinne von Rabatten, die Kunden sonst entgehen, will man diese für Prospekte zurückgewinnen - inklusive Gratisschaber fürs Entfernen desselben. Doch offenbar wollen sich die Österreicher auch im Sinne der Umwelt nicht bevormunden lassen.
Deutsche Post will freie Entscheidung der Kunden
Sogar die Deutsche Post reagierte auf Anfrage der „Welt“. Jeder solle selbst entscheiden, ob er Werbung will oder nicht. Diese Entscheidung sei zu respektieren. Ursprünglich plante die heimische Post wohl eine Ausweitung der Aktion auf ganz Österreich. Ob das nun durchgeführt wird, ist fraglich.
Auch auf einer anderen Front muss das Unternehmen derzeit massive Kritik einstecken. Der mutmaßliche Verkauf von Kundendaten zu Werbezwecken führte nun zu einer Sammelklage. Binnen kurzer Zeit haben sich 1600 Betroffene angeschlossen.
Stefan Steinkogler, Kronen Zeitung
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