Es ist fünf nach zwölf

Welttierschutztag: Konsumieren mit Herz und Hirn!

Tierecke
03.10.2019 13:10

Der 4. Oktober ist Welttierschutztag - Anlass, über unseren Umgang mit dem Planeten und seinen Bewohnern nachzudenken. Und es ist bereits fünf nach zwölf! Massentierhaltung, Waldbrände, Pelzfarmen und Artensterben zeichnen ein düsteres Bild. Es wird Zeit, dass wir umdenken, denn Tier- und Umweltschutz betreffen uns alle, jeden Tag. Ihre Entscheidungen als Konsument machen einen Unterschied!

Töten für Mode
In China werden Pelztiere brutal niedergeknüppelt und teilweise bei lebendigem Leib gehäutet. Polarfüchse werden in Finnland extrem übermästet, damit sie mehr Pelz abgeben. In Österreich ist die Haltung von Vierbeinern zur Gewinnung von Pelz verboten. Dennoch werden weltweit jährlich immer noch mehr als 100 Millionen Tiere auf Pelzfarmen getötet. Egal, woher die Felle stammen: Aus Tierschutz- und Umweltschutzsicht ist jeder Echtpelz abzulehnen.

Da blüht uns was
Jahrzehnte lang mussten Hecken und Feldraine vielerorts der rationalen Bewirtschaftung weichen. Mittlerweile hat ein Umdenken stattgefunden. Blühstreifen haben vielfältige Funktionen. Vordergründig sind sie Futter für Bienen und andere Bestäuberinsekten. Denn Wildbienen sind für die Natur und für die Landwirtschaft unverzichtbar – sterben die Insekten, sterben auch wir! Wenn wir unsere Landschaften wieder mehr zum Blühen bringen, leisten wir einen wichtigen Beitrag zu ihrem und unserem Überleben.

Unsere Lunge in Flammen
Der Amazonas-Regenwald ist der größte seiner Art und Heimat vieler Urvölker sowie einer unglaublichen Vielfalt von Flora und Fauna. Doch der Mensch zerstört ihn systematisch - für den Sojaanbau, Weideflächen für Vieh und Holzgewinnung. Doch um welchen Preis? Mehr als 50 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten weltweit sind im Amazonas beheimatet, mindestens 140 Tierarten seit Beginn der Abholzungen bereits ausgestorben, viele weitere gefährdet. Wir vernichten eine unverzichtbare CO-Senke für unseren Planeten - Selbstmord, so Experten! Übrigens: Der führende Produzent vor Ort ist JBS, einer der größten Fleischexporteure weltweit. Sagen Sie nein zu Fleisch, das nicht aus Ihrer Region kommt!

"Wer immer noch glaubt, Tierschutz ginge ihn nichts an, hat weit gefehlt: Wir verbrauchen mehr natürliche Ressourcen als je zuvor! Respekt und Verantwortung gegenüber Tier und Umwelt liegen bei jedem Einzelnen."
Tierschutzexpertin Maggie Entenfellner

Die richtige Wahl treffen
In unseren heimischen Supermärkten erwartet uns ein wahrer Dschungel aus Produkten, Kennzeichnungen und Preisen! Nehmen Sie sich die Zeit für einen bewussten Einkauf, denn als Konsument hat Ihre Entscheidung Gewicht! Beschäftigen Sie sich mit Labels und Gütesiegeln, kaufen Sie regional und saisonal! Jeden Tag Fleisch muss nicht sein. Trennen Sie Müll und fahren Sie öfter mit öffentlichen Verkehrsmitteln! Wählen Sie ab und zu eine Zugfahrt ins Grüne statt den Billigflieger nach Mailand! Ja – es braucht ein Umdenken der Politik und Wirtschaft - aber auch Ihr Beitrag zählt! Sie tun damit der Umwelt und den Tieren einen Gefallen – und letztlich uns allen.

Leid auf Rädern
Immer noch werden Tiertransporte durchgeführt, bei denen die Einhaltung der Tierschutzbestimmungen nicht möglich ist. Überlange Fahrten, keine geeignete Versorgung der Tiere und falsche Angaben in den Papieren stehen an der Tagesordnung. Durch den Transport ins EU-Ausland, wo selbst einfachste Standards nicht eingehalten werden, machen wir uns an Tierquälerei mitschuldig! Es wird Zeit, umzudenken: Reduzieren Sie Ihren Fleischkonsum und kaufen Sie möglichst bio und regional, bevorzugt bei Betrieben, die selbst am eigenen Hof schlachten. Auch die Pilotprojekte für mobile Schlachtungen sind ein wichtiger Schritt. Die Entscheidung tragen allerdings Sie als Konsument!

Denise Zöhrer, Diana Zwickl und Maggie Entenfellner, Kronen Zeitung

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