Mehr als 300 Millionen Euro werden in Tirol durch illegales Glücksspiel jährlich umgesetzt. Die blinkenden und lärmenden Automaten schießen wie Pilze aus dem Boden. In Tankstellen, Wettcafes und Restaurants. Starr blickende Menschen sitzen stundenlang vor den "Einarmigen Banditen" und füttern die Glücksspielmafia. Am Ende lauert meist der Ruin.
Diese Dramen spielen sich vor den Augen und mit Wissen der Politik ab. Der Gesetzgeber schreibt im Veranstaltungsgesetz sowie im Glücksspielgesetz vor: Glücksspiel ist verboten. Der Staat hat mit der Casinos Austria AG das Monopol. Private und Unternehmer dürfen nur Geschicklichkeitsspiele, Sportwetten oder Kirmes-Spiele anbieten. Wenige Konzessions-Besitzer (Novomatic) sind Ausnahmen.
Das Gesetz bietet viele Lücken
Stellt man jedoch "Einarmige Banditen" in sein Lokal, läuft man einerseits Gefahr, 15.000 Euro Strafe berappen zu müssen, andererseits bis zu sechs Monate Haft auszufassen. Aber nur auf dem Papier, denn das "Lex Austria" bietet Lücken:
Fazit: Exekutive und Justiz keuchen unter den "Fesseln der Legislative". Sogar Wettcafe-Betreiber sehnen sich nach einer klaren Regelung, die sanktioniert wird. "Viele Wett-Paten sind in die Illegalität abgerutscht, weil Konkurrenten sie gezwungen haben. Nach dem Motto: volle Kassen nur mit illegalen Automaten", so Mair.
Er fordert einen Glücksspiel-Staatsanwalt. Gängige Ausrede der Ministerin: zu wenig Personal. Ein Armutszeugnis. Peter Pilz (Grüne) fand klare Worte im Magazin "profil": "Das organisierte Glücksspiel ist und war in der Lage, Teile der Politik zu kaufen."
von Matthias Holzmann, Tiroler Krone
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