"Die Postpartner bringen nur Kundenvorteile und eine sichere Versorgung mit sämtlichen Postdienstleistungen", so lautete der Tenor der Postverantwortlichen. Schließlich wollten sie die Schließung der richtigen Postämter auch verkaufen.
Bis Ende 2009 wurden in Tirol 48 Postpartner installiert, und die Tiroler Arbeiterkammer (AK) wollte nun die Ankündigungen überprüfen. Das Ergebnis brachte zum Teil Haarsträubendes hervor, denn bei den Tests fanden die Prüfer zahlreiche Mängel bzw. Unzulänglichkeiten vor.
Besonders problematisch: Die teilweise fehlende Privatsphäre und Probleme bei der Einhaltung des Postgeheimnisses durch allzu offene Verwahrung. Zudem waren die Mitarbeiter vielfach überfordert, etwa bei Massensendungen, zum Beispiel für Vereine, aber auch bei komplexeren Versandmöglichkeiten.
Sechs der getesteten Postpartner waren nicht einmal von außen gut gekennzeichnet, und der Tester musste suchen und "raten", wo er denn sein Paket nun aufgeben könne. "Es ist schon dreist, dass großartig damit geworben wird, dass die Postpartner die Filialen vollständig auffangen könnten, wenn man den Postpartner nicht einmal findet", ärgert sich AK-Präsident Erwin Zangerl.
So fällt auch das Fazit der Tester dürftig aus: Bestenfalls lässt sich ein einfacher Brief oder ein Paket ohne Probleme aufgeben. Dass offenbar nicht einmal alle Postpartner selbst mit der aktuellen Situation zufrieden sind, zeigt die Aussage eines Betroffenen, der etwas resignierend meinte: "Ich habe viel zu wenig Frequenz, werde nur nach Dienstleistung bezahlt und verdiene auch zu wenig."
Kronen Zeitung
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