Zwischen 2001 und 2017 arbeitete Platzer bei unseren Nachbarn in der Gastronomie. Drei Bandscheibenoperationen hat er hinter sich, zuletzt wurde er heuer operiert. „Nach einem Jahr Krankenstand hätte ich jetzt in Österreich Arbeitslosengeld bekommen müssen“, weiß er. Gesehen hat er seither jedoch keinen Cent. Die deutsche Agentur für Arbeit – vergleichbar mit dem AMS – hat immer noch nicht die nötigen Unterlagen nach Tirol geschickt, um die Höhe des Bezugs ermitteln zu können. „Ich war dadurch sogar einige Zeit nicht einmal krankenversichert, ohne etwas davon zu wissen“, ärgert sich Platzer.
Mehrmals urgiert
„Dem AMS ist es nicht möglich die Höhe des Arbeitslosengeldes zu berechnen, sofern die Unterlagen aus EU-Staaten über die Verdienstzeiten und -höhe nicht vorliegen“, bedauert Josef Silberberger, stellvertretender Leiter des Service für Arbeitskräfte im AMS Tirol. „Wir haben das erforderliche U1-Formular am 25. April angefordert. Am 25. Mai wurde urgiert, seit 11. Juni ist zusätzlich SOLVIT – ein Dienst der nationalen Behörden in allen EU-Ländern – eingeschaltet.“
„Eine Wartezeit von 2 Monaten ist üblich, längere Wartezeiten sind jedoch die Ausnahme“, sagt AMS-Ombudsmann Michael Mayer. „Leider sind uns hier aufgrund rechtlicher Vorgaben die Hände gebunden. Wir werden aber nochmals urgieren.“
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