„Im Schnitt werden in der Urlaubszeit zehn bis 15 Tiere mehr pro Art abgegeben“, schildert Kristin Müller, Geschäftsführerin des Tierheims Mentlberg in Innsbruck. „Am häufigsten landen Katzen bei uns“, sagt Müller. Aber es gibt auch gute Nachrichten: Haustiere werden seltener ausgesetzt. „Die Arche (Station, bei der Tiere anonym abgegeben werden können, Anm.) wird viel genützt – aber natürlich lieber so, als am Straßenrand“, betont Müller.
Todesurteil Straßenrand
Dort seien die Überlebenschancen nämlich nur gering. Die Tiere irren orientierungslos herum, erleiden Hunger und Durst - bis hin zum Tod. Werden sie früh genug gefunden und im Tierheim abgegeben, fehlen jegliche Informationen zu Haltung, Impfungen und Gesundheitszustand. All das muss aber nicht sein: Mit ein bisschen Planung können Menschen und Tiere einen entspannten Urlaub genießen.
Online kann man gut nach Tiersittern suchen
„Katzen sind sehr ortsgebunden“, schildert Müller. „Sie mögen meist keinen Umgebungswechsel und reisen löst Stress aus. Deshalb empfehle ich Nachbarn, Freunde oder Familienmitglieder zu fragen, ob sie zum Füttern und Kuscheln vorbeikommen können.“ Lassen sich im eigenen Umfeld keine Sitter finden, empfiehlt Müller einen Blick ins Netz zu werfen: „Auf Facebook gibt es etwa verschiedene Gruppen, in denen Tiersitter gefunden werden können. Das funktioniert meist sehr gut“, betont die Tierschützerin.
Option Katzenpension
Wer eine junge, entspannte Katze hält, kann sich auch diverse Katzenpensionen näher ansehen. Hunde sind Rudeltiere und werden nur ungern von der Sippe getrennt, zudem blicken sie Reisen entspannter entgegen. Müller empfiehlt: „Mitnehmen!“
Das Tierheim hilft Lösungen zu finden
Wohin mit Kleintieren? Frettchen, Ratten, Mäuse, Kaninchen, Meerschweinchen, Vögel, Fische und Co. sollten prinzipiell zu Hause gelassen werden. „Hier gilt dasselbe wie bei der Katzenbetreuung, wobei auf Eigenheiten der Tiere oder besondere Haltungsbedingungen, etwa bei exotischen Tieren, geachtet werden muss“, rät das Bundesministerium. Sachkenntnisse der Betreuungsperson seien von Vorteil - viele Tiere reagieren bei ungewohnter Betreuung mit Scheu.„Sollte man wirklich gar keinen Tiersitter finden oder spontan eine Absage erhalten, bitte nicht im Affekt handeln“, appelliert Müller. „Man kann sich jederzeit bei uns melden und wir finden gemeinsam eine Lösung!“, betont die Tierheim-Chefin.
Mit dem Hund an den Strand
Der Hund als Rudeltier wird nur ungern von der Sippe getrennt. Deshalb gilt es hier abzuwägen: Ist die Reise dem Tier zumutbar und nicht zu anstrengend und sind Bedingungen gegeben, die den Urlaub für beide Seiten zur Erholung machen? Diese Checklisten kann helfen.
Geht der Urlaub über die Grenzen Österreichs hinaus, braucht das Tier einen EU-Heimtierausweis, den der Tierarzt ausstellt. „Je nach Urlaubsland braucht der Hund eine Tollwutimpfung und eine Tollwut-Antikörper-Bestimmung“, informiert das Bundesministerium. Laut österreichischem Tierschutzgesetz muss der Hund außerdem mit einem Mikrochip gekennzeichnet und registriert sein.
Checkliste Transport:
Checkliste Urlaubsort:
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