Nationalpark Gesäuse:

Hunderte Orchideen über Nacht einfach abgerissen

Steiermark
22.06.2019 07:45

Gerade für einen Nationalpark ein schmerzlicher Verlust: Mehr als 200 prächtige Frauenschuh-Orchideen wurden kürzlich über Nacht von Unbekannten einfach abgerissen. Die Verantwortlichen reagieren mit großem Unverständnis auf die Tat, zumal die streng geschützte Pflanze in der Vase keinen einzigen Tag hält.

Der Nationalpark Gesäuse ist für viele Naturschönheiten bekannt. Besonders stolz ist man auf die Häufung seltener Orchideen: „In unserer Region findet man knapp 50 verschiedene Arten - von der Nestwurz über das Knabenkraut bis hin zum Waldvögelein“, erzählt der Nationalpark-Sprecher Andreas Hollinger.

Umso schockierender die kürzlich gemachte Entdeckung: „Von den etwa 260 Frauenschuh-Orchideen haben plötzlich 200 gefehlt, waren einfach abgerissen. Wer macht sowas?“, reagieren die Verantwortlichen verärgert und enttäuscht.

Orchideen werden überwacht
Wieso man derart genau über die fehlenden Blüten Bescheid weiß, ist leicht erklärt: „Wir betreiben seit etwa einem Jahrzehnt gemeinsam mit der Uni Graz ein Orchideen-Monitoring. Wir kennen jede Koordinate jeder Blüte“, sagt Hollinger.

Freude wird der dreiste Dieb sicher keine mit seinem Blumenstrauß haben: „Der Frauenschuh hat eine besondere Verbindung zu Bodenpilzen: Wenn man ihn ausgräbt, kann er an anderen Standorten nicht weiterwachsen. Pflückt man ihn, kann er keine Fruchtstände bilden, um sich zu vermehren“, weiß der Experte.

Hohe Strafe droht
Bis zu 50.000 Euro Strafe sieht das Nationalpark-Gesetz für derartige Vandalenakte übrigens vor. Ob’s nicht doch vielleicht nur ein gefräßiges Hirsch gewesen sein könnte? Hollinger: „Das ist natürlich nicht ausgeschlossen, kam aber bislang noch nicht vor.“

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