In Bad Mühllacken:

Den Maibaum nicht zum Spaß verkehrt aufgestellt

Oberösterreich
03.05.2019 10:00
Die sympathischsten aller Langfinger sind eindeutig die Maibaum-Diebe – besonders aktiv und erfolgreich waren heuer erneut die zwei Innviertler Truppen. Eine begehrte Beute wird wohl der Maibaum von Bad Mühllacken (Gmd. Feldkirchen/D.) sein: Er steht als Klimawandel-Mahnmal mit den Wurzeln nach oben.

Konrad Mayer, Obmann des Traditionsvereins „D’Kernstoana“, schildert, wie es zur Idee mit dem umgedrehten Maibaum gekommen ist.

„OÖ Krone“:Maibäume sollten eigentlich schön sein, oder?

Konrad Mayer: Unseren Verein gibt’s seit 94 Jahren und wir haben immer schöne Maibäume aufgestellt. Heuer wollten wir ein Zeichen für den Klimawandel setzen.

„OÖ Krone“: Wie kam es zur Idee?

Konrad Mayer: Ein Kollege meinte, wir könnten aus Jux den Baum umgedreht aufstellen. Der Gedanke ließ mich nicht los, aber Gaudi war das falsche Motiv.

„OÖ Krone“: Warum also dann doch?

Konrad Mayer: Der Klimawandel ist stark spürbar, Landstriche müssen abgeholzt werden, auch das Pesenbachtal bei uns ist betroffen.

„OÖ Krone“: Was sagte der Rest des Vereins zum Vorschlag.

Konrad Mayer: Alle waren sofort dafür. Ein Freund hat mir den Baum besorgt, der 2018 während der Dürre umgefallen war. Ich hab’ den Wurzelstock 1 Stunden mit 180 Bar gewaschen - die Erde war betonhart.

„OÖ Krone“: Am Baum hängt ein Schild mit Grüßen an die Umweltaktivistin Greta Thunberg.

Konrad Mayer: Damit wollen wir erklären und ein Zeichen setzen.

15 Damen „gestohlen“
Echte Diebe stehlen händisch! So geschehen in Burgkirchen, wo die Landjugend Weng-Mining 55 Mann hoch an die Lagerstelle kam und trotz der darauf sitzenden 15 Damen der Landjugend Burgkirchen den Maibaum die vorgeschriebene Baumlänge wegbefördern konnte. Ausgelöst mit 50 Litern Bier und einer Jause wurde gemeinsam aufgestellt.

Baum in drei Minuten verloren
Echte Muskelkraft spielte auch in Altheim eine Rolle, wo die „Maibaum Banditen“ den 27 Meter langen Maibaum der deutschen Nachbarstadt Simbach entwendeten und mit zwei Kilogramm Leberkäse samt Gebäck, drei Kisten Bier und beim Aufstellen mit einem Abendessen und Freigetränken fürstlich entlohnt wurden. Doch dem nicht genug: Die zwei stärksten Burschen der Truppe stahlen außerdem den Altheimer Maibaum – nur durch Wegtragen samt einer kleinen List. Und an die Landjugend Diersbach verloren die Gemeinden Rainbach/Innkreis ihren 24 Meter-Baum in nur drei Minuten und St. Roman ihren 31 Meter-Baum in nur sieben Minuten.

Wurzeln nach oben
Beim Maibaum in Bad Mühllacken nächtigt Konrad Mayer vom Trachtenverein „D’Kerzenstoana“ neben dem Maibaum, der mit den Wurzeln nach oben aufgestellt wurde. Warum, erklärt Mayer im Interview.

Sabine Kronberger, Markus Schütz/Kronen Zeitung

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