„Mutig für Europa“

Kogler ist grüner Spitzenkandidat für die EU-Wahl

Österreich
16.03.2019 15:07

Die Grünen haben bei ihrem 40. Bundeskongress am Samstag unter dem Motto „Mutig für Europa“ wie erwartet ihren Bundessprecher Werner Kogler zum Spitzenkandidaten für die EU-Wahl im Mai gekürt. Der 57-Jährige, der ohne Gegenkandidaten für Platz eins der Liste kandidiert hatte, wurde von 98,6 Prozent der mehr als 200 Delegierten gewählt. Als Listenzweite geht die bekannte TV-Köchin Sarah Wiener ins Rennen.

Kogler bekam bei dem Kongress in der Expedithalle am Kulturareal der früheren Ankerbrotfabrik in Wien-Favoriten 216 von 223 abgegeben Stimmen, vier Stimmen waren ungültig. „Ja, ich nehme die Wahl an. Ich setze auf euch. Ich werde mir nicht jeden Finger ausreißen, aber ziemlich viele. Das erwarte ich auch von der Bewegung“, sagte er nach Bekanntgabe des Ergebnisses.

„Machen wir die Wahl zur Klimawahl“
Kogler stellte den Umweltschutz in den Mittelpunkt. „Machen wir die Wahl zur Klimawahl“, sagte er. Auch vor einem Angriff auf die europäischen Werte wie Freiheit, Demokratie, Rechtstaatlichkeit, Menschenrechte und Minderheitenschutz warnte er. „Es wird eine Gegenbewegung geben, die versucht, Europa zu schützen. Wir haben kein Geld, wir haben wenig Mitarbeiter, aber wir haben Herzblut und Überzeugung“, so Kogler.

TV-Köchin Sarah Wiener als Listenzweite
Zur Listenzweiten wurde mit 95 Prozent Stimmanteil der Delegierten Sarah Wiener, die als einzige für den zweiten Platz kandidiert hatte, gewählt. Wiener erhielt 207 von 221 abgegebenen Stimmen, drei Stimmen waren ungültig. Wiener begründete ihre Kandidatur für die Grünen damit, dass diese „ja wohl die einzige Bewegung sind, wo es wirklich um den Menschen geht“. „Ich freue mich, dass ich so nett und so zuversichtlich und mit so viel Energie von euch aufgenommen werde, denn das ist der Spirit, den wir brauchen werden in den nächsten Monaten“, meinte sie. 

Sie trete für eine Lebensmittelwende und eine nachhaltige Landwirtschaft ein. Wiener plädierte außerdem dafür, nicht mehr vom „Klimawandel“ zu sprechen - „sondern es ist eine Klimakatastrophe, die wie ein Komet auf uns zustürzt“, warnte sie.

EU-Abgeordnete Monika Vana auf Platz drei
Am Nachmittag wurde der Rest der Kandidatenliste fixiert. EU-Abgeordnete Monika Vana, die für Wiener darauf verzichtet hatte, auf dem zweiten Platz zu kandidieren, erreichte Platz drei. Auf den vierten Platz wurde der EU-Abgeordnete Thomas Waitz gewählt, Platz fünf erreichte die Biobäuerin Olga Voglauer und Platz sechs der Meidlinger Bezirksrat Thomas Schobesberger.

„Beinharter“ Wahlkampf als „Weichenstellung“
Als Gastgeberin des Kongresses meinte die Spitzenkandidatin der Wiener Grünen, Birgit Hebein: „Wir wissen, der Wahlkampf wird eine beinharte Auseinandersetzung werden, eine Weichenstellung, wo es um eine entscheidende Frage geht: Entwickelt sich Europa in die Richtung der Rechten, der Spaltung, oder entwickelt sich Europa im Sinne des Zusammenhalts?“

Die von ihrem Scheitern bei der Nationalratswahl 2017 gezeichneten Grünen werden sich nach jetzigem Umfragestand mit einem Mandat begnügen müssen. Für den Einzug von zwei Mandataren ins EU-Parlament bräuchten sie rund neun Prozent Stimmanteil. Bei der Wahl 2014 hatten sie noch den Rekordwert von 14,5 Prozent und damit drei Mandate geschafft.

Spitzenkandidaten aller Parteien fixiert
Mit der Wahl Koglers stehen nun die EU-Spitzenkandidaten aller Parteien fest. Für die ÖVP geht am 26. Mai der EU-Abgeordnete Othmar Karas auf Platz eins ins Rennen, bei der FPÖ wurde Generalsekretär Harald Vilimsky fixiert. EU-Spitzenkandidat der SPÖ is Andreas Schieder, die NEOS wählten Claudia Gamon auf Platz eins. Für die Liste Jetzt tritt bei der EU-Wahl der ehemalige Grün-Politiker Johannes Voggenhuber als Spitzenkandidat der „Initiative 1 Europa“ an.

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