Prozess in Salzburg

Bei Bankraub den Angestellten mit Waffe bedroht

Salzburg
14.03.2019 12:42

Am Landesgericht Salzburg ist am Donnerstag ein 37-jähriger Serbe wegen Bankraubs vor Gericht gestanden. Der Mann soll am 23. April 2018 in der Stadt Salzburg gemeinsam mit zwei flüchtigen Mittätern eine BAWAG-PSK-Filiale überfallen haben. Einem Mitarbeiter wurde damals eine Schusswaffe an den Kopf gesetzt. Das Verfahren ist heute nach kurzer Zeit wieder vertagt worden.

Laut Anklage war das Trio in den frühen Morgenstunden in den Hinterhof der Bank gestiegen und hatte dort ein Glasfenster aus der Verankerung geschraubt. Die Räuber betraten das Gebäude aber nicht, sondern warteten, bis der erste Angestellte eintraf und die Alarmanlage deaktivierte. Dann stürmen sie auf den Mann zu, drückten ihn zu Boden, zogen ihm seine Jacke über den Kopf und fesselten ihn mit Kabelbindern.

Während einer der Täter den Tresor öffnete, wurde dem Mitarbeiter eine Schusswaffe an den Kopf gesetzt. Der Mann musste dann auch noch ein Schließfach öffnen. Die drei Bankräuber entkamen mit mehr als 43.000 Euro Bargeld und 40 Goldmünzen im Wert von 5.000 Euro. Sie ließen den Angestellten gefesselt zurück, der Mann konnte sich aber rasch selbst befreien. Er erlitt Abschürfungen und Prellungen und leidet nach Auskunft seines Rechtsvertreters seit dem Vorfall unter einer posttraumatischen Belastungsstörung. So war der Angestellte als Zeuge heute nicht verhandlungsfähig und blieb dem Prozess fern.

Während von zweien der Räuber weiter jede Spur fehlt, wurde der Serbe anhand von in der Bank gefundenen DNA-Spuren identifiziert und später verhaftet. Der Lkw-Fahrer und Vater einer zwölfjährigen Tochter war am Donnerstag grundsätzlich geständig. Wie sein Verteidiger meinte, sei sein Mandant jedoch von den beiden Mittätern genötigt worden, beim Überfall mitzumachen. Andernfalls hätten sie seiner Mutter und Tochter Gewalt angedroht. „Das klingt zunächst sehr abenteuerlich, aber es sprechen auch Beweise für seine Version.“

So habe sich der Angeklagte nur rudimentär am Überfall beteiligt und die Kabelbinder nicht sehr fest angezogen, damit sich der Bankmitarbeiter rasch befreien könne. Zudem gab der Serbe am Donnerstag erstmals den Namen eines seiner Mittäter preis - in seinen bisherigen Einvernahmen hatte er stets ausgesagt, die Identität der Komplizen nicht zu kennen. Vom anderen Räuber kenne er aber nur den Vornamen.

Richterin Ilona Schalwich-Mozes vertagte das Verfahren am Donnerstag rasch. Sie wolle zunächst ein Gutachten über die Schwere der psychischen Beeinträchtigungen beim Bankmitarbeiter einholen und dem Angeklagten zudem Zeit geben, seine kriminelle Vergangenheit aufzuarbeiten. Denn der 37-Jährige zeigte am Donnerstag ziemliche Erinnerungslücken über seine Taten und Vorstrafen. Der Serbe saß nicht nur in Österreich schon einmal wegen eines Suchtgifttransports in Haft, er wird aktuell in Deutschland auch per Haftbefehl wegen einer Reihe von Diebstählen gesucht.

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