Duell der Tanzshows

Willi Gabalier: „Dekolleté alleine reicht nicht“

Adabei
15.03.2019 06:00

Es geht gleichzeitig los auf dem glatten Parkett (Freitag ORF und RTL 20.15 Uhr): „Dancing Stars“ und „Let’s Dance“. Wer bietet die bessere Show? Profi Willi Gabalier macht den Vergleich. Der Mann weiß, wovon er spricht: Viermal ist Willi Gabablier über das „Dancing Stars“-Parkett gefegt. Und hat mit Marjan Shaki sogar Platz zwei geholt. Doch er kennt auch das deutsche Show-Pendant „Let’s Dance“ und verpasste dort nur knapp den Sieg.

Beides probiert - ein Vergleich: Der steirische Tanzprofi, der in Graz mit seiner Frau eine Tanzschule betreibt, bewertet, wer die bessere Show bietet.

Der Ballsaal: 1:0 für „Dancing Stars“
Glanz und Glamour sind die Schlagworte des ORF-Ballrooms. Die Tanzfläche ist von edlem Ambiente umgeben, gleicht einem Theaterraum. Das RTL-Studio: Laminatboden statt Holzparkett, Discokugel statt Kronleuchter und Musik aus der Konserve statt Live-Orchester.

Die Zuschauer nehmen wie bei einem Popkonzert rund um die Tanzfläche Platz, sind leger gekleidet, alles ist hipper als im Wiener Ballroom, der für die gute alte Schule von Etikette steht. Meine Einschätzung: 1:0 für „Dancing Stars“, für Frack, Abendkleid und Lackschuhe gegen Jeans, Leiberl und Turnschuhe.

Die Moderatoren: Unentschieden
Sowohl Mirjam Weichselbraun als auch Victoria Swarovski sind wahrlich eine Augenweide, und beide sind Österreicherinnen, wenngleich man es nicht immer sofort heraushört. Mit sprachlicher Kompetenz und pointiertem Wortspiel kann Victoria noch nicht so punkten wie die erfahrene und stets freundliche Mirjam, die es immer versteht, die Kandidaten aufzubauen.

Daniel Hartwichs schlagfertige Zunge ist wohl nicht zu übertrumpfen. Kaum jemand versteht es besser, aus jeder Situation einen Gag herauszuholen und die Leute zum Lachen zu bringen. Ihm steht Schmähbarde Klaus Eberhartinger gegenüber, der auch immer wieder für einen unterhaltsamen Sager gut ist. Pistolenscharfer deutscher Wortwitz gegen österreichischen Charme: ein Unentschieden bei der Moderation aufgrund von Hartwichs Brillanz.

Die Juroren: Dekolleté alleine reicht nicht
Die Juroren: Joachim Llambi, der Bösewicht von „Let’s Dance“, bleibt seiner Linie des strengen und erbarmungslosen Kritikers stets treu, und das kauft man ihm auch ab. Balazs Ekker hingegen wirkt in seinen Aussagen oft nicht sehr glaubhaft, argumentiert wankelmütig und verstummt beim Kontern der Teilnehmer gekränkten Stolzes. Die charismatische Nicole Hansen schafft es immer wieder, taktvoll zu bleiben und zu motivieren, was man von Karina Sarkissova nicht behaupten kann: verwirrendes und nicht zum Thema passendes Geplauder ohne viel Inhalt. Dekolleté alleine reicht nicht.

Die bombastische Motsi Mabuse reißt mit ihren Gefühlsausbrüchen voll mit und ist wie ihr Kollege Gonzáles ein Stimmungsgarant. Ein positiver Aufputz von „Dancing Stars“ ist zweifelsohne der schrille Dirk Heidemann. In Summe aber Punkt für „Let’s Dance“.

Die Teilnehmer: Unentschieden
Stefan Petzner und Lizz Görgl kennt in Österreich bestimmt jeder. Schauspielerin Sunnyi Melles ist vielen aus Film und Fernsehen bekannt.

Die übrigen Promis werden sich dem einen oder anderen Österreicher wahrscheinlich aber erst in Erinnerung tanzen müssen. Dem gegenüber stehen die allseits Bekannten Oliver Pocher, Barbara Becker oder Nazan Eckes.

Man muss jedoch schon bedenken, dass die deutsche TV-Landschaft größer ist als unsere. Wer im Endeffekt die „besseren“ Stars hat, entscheidet das Publikum durch die Quote. Von mir hier ein Unentschieden, ergibt also auch in der Endabrechnung keinen Sieger: 3:3. Ich bin ein Fan von „Dancing Stars“, wenngleich „Let’s Dance“ flotter und pfiffiger ist.

Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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