WWF schlägt Alarm

Kräftemessen um die steirischen Gewässer

Steiermark
26.02.2019 08:00
Nur gemischte Noten gibt es trotz bester Absichten der Umweltpolitik für die Qualität der steirischen Gewässer. Immerhin ist die Tendenz langsam steigend. Doch planen laut WWF mächtige Konzern-Lobbies einen Angriff auf die Qualität unserer kostbarsten Ressource. Eine Petition, die auf EU-Ebene dagegen hält, kann man nur noch diese Woche unterzeichnen.

Seit 2003 ist die Wasser-Richtlinie der EU auch in der Steiermark Gesetz. Das damals erklärte Ziel, bis 2015 alle Gewässer in einen guten oder sehr guten Zustand zu bringen, wurde verfehlt. Nur 33 Prozent unserer Flüsse und Bäche bekommen einen Zweier oder Einser in Ökologie.

37 Prozent sind demnach in mäßigem, 17 Prozent in unbefriedigendem und vier Prozent gar in schlechtem Zustand – das sind 334 Kilometer an Fließgewässern, verteilt auf alle Regionen. Immerhin geht es – auch dank EU-Richtlinie – bergauf, weil Betriebe ihre Standards bei Abwässern und Deponien, aber auch beim Bau von Kraftwerken heben.

Die damit verbundenen Kosten sind allerdings vielen Konzernen ein Dorn im Auge. Laut WWF lobbyieren sie seit einigen Monaten in Brüssel verstärkt für eine Aufweichung der Gesetze.

Das könnte auch in der Steiermark konkrete Folgen haben, erklärt WWF-Expertin Bettina Urbanek der Krone. Sie nennt als Beispiel das geplante Verhüttungswerk Minex in Zeltweg, das mehr chemische Stoffe in die Mur leiten könnte. Bei der Schwarzen Sulm hingegen ist unklar, ob die umstrittenen Kraftwerkspläne unter die EU-Richtlinie von 2003 fallen würden.

Um den Begehrlichkeiten der Industrie einen Riegel vorzuschieben, haben die Umweltschützer Alarm geschlagen. Bis 4. März kann man die Petition „Rette unser Wasser“ unterzeichnen. Mehr als 300.000 Unterstützer wurden schon registriert; einer der prominentesten ist Skisprung-Legende Toni Innauer.

Der für seine klaren politischen Haltungen bekannte Vorarlberger erklärt auch, warum er unterschrieben hat: „Flüsse sind die Lebensadern unserer Welt. Wir alle sind auf lebendige Fließgewässer und sauberes Grundwasser angewiesen. Da Wasser keine Grenzen kennt, braucht es für den Schutz starke internationale Bestimmungen. Aus diesem Grund unterstütze ich die WWF-Aktion Rette unser Wasser. Damit die Wassergesetze in der EU und in Österreich so stark bleiben, dass intakte Natur und sauberes Wasser auch noch für unsere Kinder und Enkel da sind“

Matthias Wagner
Matthias Wagner
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