Prozessreigen endete

Randale: Zusatzhaft für Peiniger von Sissy Böhm

Schwere Bewachung für Danijel L.

(Bild: Moser Andreas/Kronenzeitung)

Durchatmen am Landesgericht Innsbruck: Nach mehreren Prozessterminen mit teils unliebsamen Überraschungen (Sprung aus dem Fenster!) wurde Danijel L., Peiniger von Schauspieler-Tochter Sissy Böhm, zu einer Zusatzstrafe verurteilt. Er hatte im „Ziegelstadl“ mehrmals randaliert.

Inzwischen sitzt der 27-Jährige in der Justizanstalt Stein an der Donau (NÖ) ein. Von dort wurde er mit einem schwer bewachten Transport zum Prozesstermin nach Innsbruck gebracht. „Er war ruhig“, hieß es dazu. Der Kroate war bereits rechtskräftig zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Wenn man sich im Gefängnis allerdings nicht zu benehmen weiß, kann eine Zusatzstrafe verhängt werden, die eine etwaige bedingte Entlassung natürlich verzögert.

Randale, wenn es nicht nach seinem Willen ging
Konkret wurden mehrere Vorfälle in Justizgewahrsam abgehandelt: Als Danijel L. im „Ziegelstadl“ die Haare geschnitten wurden, war gerade kein Spiegel greifbar - er randalierte und wollte Beamte auf dem Rückweg in die Zelle unter anderem beißen. Ähnliches passierte, als er seinen Rechtsanwalt nicht sofort sprechen konnte. Ein anderes Mal rastete er total aus und zertrümmerte das TV-Gerät in der Zelle, ein weiterer „Ringkampf“ mit Justizwachebeamten folgte. Schon zuvor, nach der Verurteilung am Schwurgericht Innsbruck, hatte er zu schreien begonnen und die Sicherungskräfte mit dem Tod bedroht.

(Bild: APA/Barbara Gindl)

Brav oder „wie ein wildes Tier“
„Er kann brav sein, dann aber wie ein wildes Tier. Den Rücken sollte man ihm besser nicht zudrehen“, fasste ein Beamter als Zeuge das Verhalten des 27-Jährigen in der Haft zusammen. „Das sind maßlose Übertreibungen, die auf wechselseitigen Erwartungen beruhen“, fand der Verteidiger noble Worte für die ständigen Reibereien. Der Richter verhängte am Ende eineinhalb Jahre Zusatzhaft für den Peiniger von Sissy Böhm, der nach mehreren Attacken auch als „Tiefgaragen-Monster“ traurige Bekanntheit erlangt hatte. Nach kurzer Beratung mit seinem Anwalt nahm Danijel L. dies an. „In Stein“, sagte er zum Abschluss, „bin ich lieber als in Innsbruck.“