90 Menschen ermordet?

Serienkiller malt in Haft Porträts seiner Opfer

Ausland
14.02.2019 11:29

Es ist eine jener Kriminalgeschichten, die selbst erfahrenen Ermittlern schlaflose Nächte beschert: Samuel Little, 1,90 Meter groß und Ex-Boxer, wurde 2014 wegen dreifachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Nun stellt sich heraus: Er könnte einer der „produktivsten Serienkiller der US-Geschichte“ gewesen sein, wie das FBI enthüllte. Bis zu 90 Frauen könnte Little auf dem Gewissen haben. Mit Hilfe von Porträts, die der Killer nun in der Haft anfertigt, versuchen die Beamten, die Opfer zu identifizieren - und ihnen so ihre Würde zurückzugeben.

Samuel Little (78) verbüßt derzeit eine dreifach lebenslange Haftstrafe im US-Bundesstaat Texas. Der Ex-Boxer war 2012 in einer Obdachlosenunterkunft im US-Bundesstaat Kentucky festgenommen und wegen Drogenvergehen nach Kalifornien überstellt worden. Drei Morde konnte man ihm mittels DNA-Spuren nachweisen, doch es dürften weit mehr gewesen sein. Sein mörderisches Treiben führte den Ex-Boxer durch die ganzen USA, von Miami bis Houston schlug er zu. Die Morde erstrecken sich auf den Zeitraum zwischen 1970 und 2005, wobei Little seine Opfer dabei ganz gezielt ausgewählte, so FBI-Profilerin Christina Palazzolo in einem Bericht auf der Website des FBI.

„Er schilderte die Taten bis ins kleinste Detail“
Meist seien es Frauen am Rande der Gesellschaft gewesen, wie Drogensüchtige und Prostituierte, auf die er es abgesehen hatte. Palazzolo hatte den Frauenmörder im Gefängnis verhört - und dabei eine Art Lebensbeichte des Killers erhalten: „Sein Gedächtnis ist sehr gut. Er schilderte nicht nur die Taten bis ins kleinste Detail, sondern er wusste zum Beispiel auch noch, welches Auto er damals fuhr“, berichtet die Profilerin. Bei insgesamt 34 ungeklärten Morden gehen die Behörden mittlerweile von einer „möglichen Beteiligung Littles“ aus, wie es heißt.

Nach FBI-Angaben erwürgte Little seine Opfer zumeist. Viele Todesfälle wurden nicht als Morde untersucht, sondern der Überdosis von Drogen, Unfällen oder natürlichen Ursachen zugeschrieben. „Er spricht über Fälle, die bis zu 50 Jahre zurückliegen, und er nennt Details zu diesen verschiedenen Morden“, sagte der texanische Staatsanwalt Bobby Bland im Dezember. „Keine seiner Erklärungen hat sich als falsch erwiesen.“ Sollten sich alle 90 Morde bestätigen, wäre Little der schlimmste bekannte Serienmörder in der US-Geschichte. Zum Vergleich: Ted Bundy werden bislang 30 Mordfälle zur Last gelegt.

FBI hofft, weitere Opfer identifizieren zu können
Mithilfe von Porträts der ermordeten Frauen versucht das FBI nun, Littles Opfer zu identifizieren. „Wir wollen den Frauen ihre Namen zurückgeben und ihren Familien Gewissheit verschaffen. Das ist das Mindeste, was wir tun können“, hieß es. Bislang konnten zwei vermisste Frauen als Opfer ermittelt werden. Die Beamten hoffen, dass sich aufgrund Littles Zeichnungen weitere Angehörige oder Bekannte ermordeter Frauen melden.

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