13.02.2019 06:00 |

Nach schwerem Unfall

Kopfverletzung machte ihn zum Klaviervirtuosen

Noch vor zwölf Jahren war Derek Amato aus Denver im US-Bundesstaat Colorado völlig unmusikalisch. Doch das änderte sich schlagartig, als sich der damals 40-Jährige bei einem Sprung in ein Schwimmbecken den Kopf anstieß, was eine Kettenreaktion auslöste. Heute ist Amato ein hochtalentierter Konzertpianist.

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Beim Unfall erlitt Amato einen Hirnschaden, der ein ungewöhnliches Phänomen auslöste: das auch als Inselbegabung bekannte Savant-Syndrom. Der Patient wachte auf und hatte „plötzlich Musik im Kopf“. Wirklich gezeigt hat sich das aber erst, als er aus dem Krankenhaus entlassen wurde und im Haus eines Freundes an dessen Klavier vorbeiging. „Es zog mich magisch an“, erinnert sich der heute 52-Jährige. „Ich habe mich hingesetzt und einfach gespielt, obwohl ich das noch nie zuvor gemacht hatte. Ich habe gespielt und gespielt. Mein Finger flogen wie von alleine über die Tasten.“

Virtuose kann noch immer keine Noten lesen
Heute lebt der damals obdachlose Mann von seiner Musik. Dabei kann der Virtuose noch immer keine Noten lesen: „Ich sehe nur weiße und schwarze Tasten vor meinem geistigen Auge. Den Rest machen meine Finger.“

„Das Beste, was mir je passiert ist“
Amato hat über seine Erlebnisse auch ein Buch geschrieben. Der Titel: „My Beautiful Disaster“, was übersetzt so viel wie „Mein wundervolles Unglück“ bedeutet. „Es war das Beste, was mir je passiert ist“, erklärt der Pianist. „Mein ganzes Wesen hat sich geändert und mein Leben ist einfach einzigartig toll.“

Seit Jahren untersuchen Ärzte ähnliche Fälle, wie etwa den von Schulabbrecher Jason Padgett (49) aus den USA, der bei einer Schlägerei schwere Kopfverletzungen erlitt. Als er später aus dem Koma aufwachte, war er plötzlich ein mathematisches Genie.

Kronen Zeitung/krone.at

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