"Zuadraht is!", hatte es seit 20 Jahren jeden Montagabend in einem Gasthof in Göpfritz an der Wild geheißen. 20 Jahre lang spielte und lachte die Viererrunde regelmäßig bis nach Mitternacht beim gemeinsamen Schnapsen am Stammtisch. Manchmal wurde dabei debattiert und gestritten. So richtig wild war es bisher aber noch nie zugegangen.
Doch vergangene Woche gerieten sich zwei der vier Waldviertler in die Haare. Ein pensionierte Fernfahrer (66) und der 77-Jährige diskutierten lautstark über die Zeche der letzten Runde. Laut Polizei war es beim letzten Bummerl um ein Achterl Wein pro Spieler gegangen.
Streit wegen 1,20 Euro uferte aus
Doch als einer der Kartendippler statt des Weins ein Bier bestellte, begann der Schnapser-Streit: Vorerst um die 1,20 Euro Differenz, die das Bier teurer war, schließlich ging es auch ums Schummeln und Falschspielen - dann flogen gar die Fäuste, sodass zwei der Pensionisten zu Boden gingen.
Danach ebbte der Streit kurz ab, doch als der 66-Jährige seinem Spielgegner den Rücken zuwandte, schlug ihn der 77-Jährige mit einem Sessel nieder - und verletzte ihn lebensgefährlich. Nach einer Woche starb der 66-Jährige im Spital. Als sein Schnapserfreund davon erfuhr, sah er keinen Ausweg - und erhängte sich im Wald (Bild links).
von Mark Perry und Christoph Matzl, Kronen Zeitung
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